Gedächtnis im dokumentarischen Essayfilm: Diskursivität der Erinnerung statt mahnendem Gedenken
Mit dieser Arbeit möchte ich einen Beitrag zur Erforschung des dokumentarischen Essayfilms und seiner Wechselbeziehung zu Gedächtnis und Erinnerung leisten. Die Erforschung des Essayfilms steckt noch in den Kinderschuhen und insbesondere Untersuchungen des Essayfilms bezüglich Darstellungen und Reflexionen von Faschismus und Krieg in Europa sind ein Forschungsdesiderat.
Diese Untersuchungen der filmischen Form möchte ich inhaltlich in Bezug setzen zur Erinnerungskultur Spaniens und künstlerischen sowie filmischen Auseinandersetzungen mit Gedächtnis und Erinnerung der deutschen und spanischen Vergangenheit des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein transdisziplinäres Forschungsvorhaben, das aus einem wissenschaftlich-theoretischen Text auf Grundlage der noch relativ jungen Forschung zum Essayfilm sowie der medientheoretischen und filmwissenschaftlichen Modelle zu Gedächtnis und Erinnerungskultur sowie einer künstlerischen Arbeit besteht; einem dokumentarischen Essayfilm.
Den Ausgangspunkt dieses Filmprojekts zu Erinnerungskonflikten und zur Gedächtniskultur Spaniens bildet eine Militärfestung auf Mallorca, die während der Diktatur Francos ein Gefängnis und Ort von Massenerschießungen und heute ein möglicher Gedenkort.