Krieg, Klimakrise, Spekulation: Wieviel trägt Europa zur Welternährung bei?
Podiumsdiskussion in Kooperation mit Martin Häusling
Hybrid-Diskussion im Rahmender Reihe "Unsere Grüne Woche"
Freitag, 20. Januar 2023 10.00 – 12.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
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Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe "Unsere Grüne Woche"
Seit dem Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist in der EU eine neue Diskussion um Europas Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit ausgebrochen. Es wird massiver Druck aufgebaut, Umwelt- und Klimaschutz zurückzustellen, um die intensive Produktion auszuweiten.
Fakt ist, dass sich die Ukraine in den letzten 30 Jahren zu einem wichtigen Lieferanten für bestimmte Agrarrohstoffe entwickelt hat und damit von großer Bedeutung für die globale Versorgung ist. Versorgungsengpässe und massive Preissteigerungen bei Agrarprodukten sind aber nicht nur eine Folge des Ukrainekriegs. Denn die Versorgungslage war ohnehin angespannt. Aktuell leiden weltweit 828 Millionen Menschen an Hunger. Zum einen spielen dabei Spekulation, Bioenergieverbrauch und Futtermittelproduktion eine große Rolle, zum anderen die Klimakrise.
Klar ist also, dass sich etwas ändern muss. Aber übernimmt Europa globale Verantwortung für die Welternährung, wenn die hiesige Agrarproduktion zu Lasten von Klima- und Umweltschutz weiter intensiviert wird? Oder denkt Europa primär an sich und seine Absatzmärkte, wenn die EU-Mitgliedsländer darauf pochen, dem Green Deal weitestgehend den Rücken zu kehren? In der Diskussion um die weltweite Ernährungssicherheit und Europas Beitrag soll der Blick neben einer nachhaltigen Produktion auch darauf gelegt werden, wo viele der Agrarprodukte letztendlich bleiben; Im Trog, im Tank oder in der Tonne! Was sind echte Lösungsansätze für die weltweite Ernährungssicherheit in Zeiten multipler Krisen und welchen Beitrag kann Europa leisten?
Begrüßung und Einführung
- Martin Häusling, MdEP und Agrarpolitischer Sprecher der Grünen Europafraktion
- Lena Luig, Heinrich-Böll-Stiftung
Podium 1 - Wie viel trägt Europa zur Welternährung bei?
- Lena Bassermann, Programmleiterin Landwirtschaft beim Think Tank for Sustainability Töpfer Müller Gaßner
- Dr. Antônio Inácio Andrioli, ehemaliger Vizepräsident der Universität Federal da Fronteira Sul Brasilien, Experte für Agrarökologie und nachhaltige ländliche Entwicklung
- Dr. Holger Hennies, Präsident Landvolk Niedersachsen, Landesbauernverband
- Hannes Lorenzen, Mitbegründer und Vorsitzender von ARC2020
- Stig Tanzmann, Referent für Landwirtschaft bei Brot für die Welt
Podium 2 - Politik in Zeiten multipler Krisen: Lösungsansätze auf EU-, Bundes- und Landesebene
- Martin Häusling, MdEP und Agrarpolitischer Sprecher der Grünen Europafraktion
- Michael Niejahr, kommissarischer stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der EU-Kommission
- Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Prof. Dr. Achim Spiller, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz
Schlusswort von Martin Häusling & Lena Luig
Moderation: Christiane Grefe, Journalistin und Autorin
Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp
Pressesprecher
E alvarez@boell.de
T +49 (0)30 285 34-202