Gräser, blühende Stauden und wintergrüne Gehölze machen das „Grüne Zimmer“ auf dem Rathaushof im baden-württembergischen Ludwigsburg im Sommer zu einer schattigen, kühlen Oase mitten in der Stadt.

Historisches Backsteingebäude neben modernen Bauten, umgeben von Bäumen im Herbstlaub. Helle, teils bewölkte Abendstimmung.

Auf mehr als 140 Quadratmetern wachsen hier 30 verschiedene Gewächsarten, zusammen mehr als 7.000 Pflanzen. Astern, Pfaffenhütchen, Erdbeeren, Lavendel, Nelken, Thymian und Minze sind darunter.

Dichtes Gebüsch mit lila Blüten und roten Beeren. Hintergrund leicht unscharf, mit Laubbaum im oberen Bildbereich.

Die Wände bestehen aus gestapelten Gitterkörben, die mit Substrat gefüllt und dann bepflanzt wurden. 

Gitterstruktur mit verschiedenen Pflanzen, darunter grüne Blätter und vereinzelte lila Blüten, in vertikaler Anordnung.

40 miteinander verbundene Platanen bilden spezielle Baumwände und das Blätterdach über Teilen des Grünen Zimmers. Damit sich solche Baumwände entwickeln können, hat das Forschungsgebiet Baubotanik an der Universität Stuttgart die Methode der Baumaddition entwickelt. Dabei werden junge Bäume und Äste in eine bestimmte Form gebracht und miteinander verbunden. Mit der Zeit verwachsen sie miteinander und bilden lebendige Strukturen.

Nahaufnahme von verflochtenen Baumstämmen, umgeben von dichtem Laub. Am Boden liegen trockene Blätter im Schatten.

Versorgt wird das Grüne Zimmer mit Regenwasser, das von den Dachflächen eines Nachbargebäudes stammt und in drei Zisternen gesammelt wird. Mithilfe von Steigrohren und Tropfschläuchen werden die Pflanzen bedarfsgerecht mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

Modernes Gebäude mit Außentreppe, daneben dichtes Gebüsch und Bäume. Ein geparkter Van und Kiesweg im Vordergrund.

Durch die spezielle Anordnung von Bäumen, Stauden und Gräsern sind unterschiedliche mikroklimatische Aufenthaltsbereiche entstanden.

Mann sitzt auf einem Stuhl unter dicht bewachsenen Bäumen und Sträuchern. Der Bereich ist von Pflanzen und Treppenstufen umgeben.

So sorgen zum Beispiel die Platanen für Schatten an heißen Sommertagen.

Drei junge Personen interagieren lebhaft vor einer mit Pflanzen bewachsenen Wand. Eine Person steht auf einer Bank und hält sich oben fest, zwei andere lachen zusammen.

Als Teil des inzwischen abgeschlossenen EU-Forschungsprojekts „TURAS – nachhaltige Städte und Regionen“ wurde das Grüne Zimmer wissenschaftlich begleitet. Messungen zeigen, dass es hier an heißen Tagen zwischen 3 und 7°C kühler ist als auf dem übrigen Rathaushof. Das Grüne Zimmer bindet zudem im Jahr etwa 300 Kilogramm CO2, produziert circa 220 Kilogramm Sauerstoff, filtert Feinstaub aus der Luft und fördert die Artenvielfalt. Nicht zuletzt wertet es den Rathaushof auch optisch auf und bietet einen Ort zum Verweilen.

Frau in heller Kleidung läuft an einer begrünten Wand vorbei. Szene durch Glas mit Metallrahmen fotografiert, im Hintergrund Büsche und Bäume.
Eine grüne Bank steht vor einer mit Kletterpflanzen und Blumen bewachsenen Wand. Oben wächst ein Baum, dessen Laub das Bild teilweise überdeckt.

Grün, sicher, lebenswert. Ob begrünte Plätze, schützende Flusslandschaften oder Häuser auf Stelzen – unsere Fotoreportage zeigt, wie Klimaanpassung nicht nur schützt, sondern auch Orte schafft, an denen wir aufatmen und verweilen können.

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