30.000 Hainbuchen wachsen an der Fassade des Geschäfts- und Bürogebäudes Kö-Bogen II in der Düsseldorfer Innenstadt. Zusammen bilden die heimischen und besonders robusten Gewächse eine acht Kilometer lange grüne Hecke. Sie erstreckt sich treppenartig über die geschlossene Nord- und Westfassade sowie das Dach des fünfgeschossigen Hauptgebäudes. Auf dem Nebengebäude, dessen dreieckiges Pultdach vom Boden bis in zehn Meter Höhe reicht, befindet sich eine begehbare Rasenfläche. 

Gebäude mit übereinander gestaffelten, dicht bepflanzten Terrassen, die in herbstlichen Farben leuchten.

Die Südfassade ist komplett verglast. Hier ragen die Hainbuchenhecken lediglich ein Stück über das Dach hinaus.

Gebäudefassade mit hohen, vertikalen Elementen und bepflanzten Trögen auf dem Dach. Blauer Himmel mit wenigen Wolken im Hintergrund.

Hier, am neugestalteten Gustaf-Gründgens-Platz, verlief bis 2013 eine stark befahrene Autohochstraße. Der Kö-Bogen II, geplant vom Architekturbüro Ingenhoven, holt die Natur zurück ins Stadtzentrum. Die Architekten wollten mit ihrem vielfach ausgezeichneten Entwurf „der Stadt so viel Grün wie möglich zurückgeben“. Das vegetationstechnische Konzept entwickelten die Architekten zusammen mit dem Botaniker Karl-Heinz Strauch von der Berliner Hochschule für Technik. 

Begrüntes Gebäude mit Terrassenpflanzung. Dach mit offenen Innenhöfen, umgeben von städtischer Bebauung und Gehwegen.

Die begrünte Fassade ist teilweise über Stege begehbar. Die Pflanzen sind winterhart und benötigen in der kalten Jahreszeit keine zusätzliche Pflege oder besonderen Schutz. 

Schmaler Balkon mit schwarzen Geländern, umgeben von dichtem Laub. Im Hintergrund Stadtansicht mit Dächern und Gebäuden.

Bewässert werden die Hainbuchenhecken mithilfe automatisierter Be- und Entwässerungssysteme. Sie speisen sich aus Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wird. In das System sind Sensoren integriert. Sie sorgen dafür, dass die Pflanzen weder austrocknen noch sich Staunässe bildet.

Nahaufnahme der dicht bepflanzten, übereinander liegenden Terrassen eines Gebäudes. Unten zwei geschlossene schwarze Sonnenschirme.

Die dichten Hecken wirken im Sommer als Hitzepuffer. Das wirkt im Innern des Gebäudes wie eine natürliche Klimaanlage und schützt vor zu hohen Temperaturen. Über ihre Blätter geben die Pflanzen Feuchtigkeit ab, kühlen so die umgebenden Straßenzüge und verbessern das Mikroklima.

Sie binden außerdem CO2 und Feinstaub, produzieren Sauerstoff, fördern die Artenvielfalt und dämpfen den Lärm der Stadt. Laut Ingenhoven Architects entspricht der ökologische Nutzen der Hainbuchen dem von rund 80 ausgewachsenen Laubbäumen.

Nahaufnahme der begrünten Terrassen eines Gebäudes mit mehreren offenen Innenhöfen und dichter Bepflanzung.
 Gebäude mit terrassenförmig bepflanzter Fassade. Umgeben von städtischem Platz, dahinter moderne Gebäude und Kirchtürme.

Grün, sicher, lebenswert. Ob begrünte Plätze, schützende Flusslandschaften oder Häuser auf Stelzen – unsere Fotoreportage zeigt, wie Klimaanpassung nicht nur schützt, sondern auch Orte schafft, an denen wir aufatmen und verweilen können. 

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