

Von Kristina Simons (Text), Lina Czerny (Fotos)
Steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse wie Hagel und Starkregen machen dem Obstanbau besonders zu schaffen.
Wie viele Landwirte setzt auch der Bio-Obsthof Nachtwey im rheinland-pfälzischen Gelsdorf deshalb schon seit 20 Jahren auf Hagelschutznetze und Folienüberdachungen, um ihre Ernten zu schützen.
Die Nachtweys gehen aber noch einen Schritt weiter: Seit 2021 befindet sich über einigen Apfelbaumreihen eine sogenannte Agri-PV-Anlage: eine Kombination aus Obstkultur und Photovoltaikanlage. Die Solarmodule sind semitransparent und lassen genug Sonnenlicht für die Bäume durch.
Zugleich schützen die Module die Äpfel vor Schäden durch Starkregen, Hagel, Hitze und starker Sonneneinstrahlung. Unterhalb der Agri-PV-Anlage herrscht selbst bei Dauerhitze ein pflanzenverträgliches Mikroklima.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird auf dem Obsthof untersucht, inwiefern hoch aufgeständerte Agri-PV-Module Hagelschutznetze und Folienüberdachungen ersetzen können und eine Alternative zur Freiflächen-Photovoltaik sein kann.
Bereits Ende der 1990er-Jahre haben die Nachtweys auf witterungsbedingte Veränderungen infolge des Klimawandels reagiert und ein Wasserbecken angelegt. Es wird von Regen und Grundwasser gespeist.
Das Wasser nutzen die Obstbauern bei Trockenheit zur wassersparsamen Tröpfchenbewässerung der Apfel- und Birnenbäume.
Im Frühjahr verwenden sie es zur sogenannten Frostschutzberegnung: Um die Bäume während der Vegetationsperiode vor Frost zu schützen, werden die Blüten mit feinen Wassertropfen besprüht. Wie ein schützender Mantel legt sich das Eis um sie.
Grün, sicher, lebenswert. Ob begrünte Plätze, schützende Flusslandschaften oder Häuser auf Stelzen – unsere Fotoreportage zeigt, wie Klimaanpassung nicht nur schützt, sondern auch Orte schafft, an denen wir aufatmen und verweilen können.
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