

Von Kristina Simons (Text), Rosalie Valentina Troendle (Fotos)
Der Mauerbau 1961 hat auch für die Südpanke einiges verändert: Der 2,5 Kilometer kurze Fluss, der im Norden Berlins von der Panke abzweigt und in Berlin-Mitte in die Spree mündet, verlor damals seinen Charakter als offenes Fließgewässer. Über fast 900 Meter wurde die Südpanke seitdem unterirdisch durch Rohre geführt. Ufer und Gewässersohle waren verbaut.
Aus der Kanalisation, die von Niederschlägen und Abwässern gemeinsam genutzt wird, flossen bei Starkregen Abwässer in den kleinen Fluss. Untersuchungen zeigten, dass die biologische Qualität der Südpanke stark zu wünschen übrig ließ und es zu wenig Fische und Artenvielfalt gab.
In zwei Bauabschnitten wurde die Südpanke in den letzten Jahrzehnten auf insgesamt 700 Metern wieder freigelegt und als offenes Fließgewässer reaktiviert. Sie wurde außerdem in naturnahe Grünflächen eingebettet.
Seit der Eröffnung eines insgesamt 2,9 Hektar großen Grünzugs im Mai 2021 ist der Pankearm nun vollends wiederbelebt und leistet einen wichtigen Beitrag zu städtischer Klimaanpassung und Artenvielfalt.
Wasser und Grünflächen kühlen das Mikroklima in der dicht bebauten Mitte Berlins.
Zusammen mit den naturnah gestalteten Uferböschungen sind sie ein idealer Lebensraum für Pflanzen, Insekten und andere Kleintiere.
Und auch für die Bewohner*innen der Stadt ist hier ein Rückzugs- und Erholungsraum entstanden.
Der neue Grünzug vernetzt zudem weitere Berliner Parkflächen miteinander und ist nun Teil der 20 grünen Hauptwege der Stadt.
Grün, sicher, lebenswert. Ob begrünte Plätze, schützende Flusslandschaften oder Häuser auf Stelzen – unsere Fotoreportage zeigt, wie Klimaanpassung nicht nur schützt, sondern auch Orte schafft, an denen wir aufatmen und verweilen können.
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