Christina Willems, Universität Erfurt

Der Wert von Daten. Analyse handlungsleitender Vorstellungen in gegenwärtigen Datenprojekten zur Verfügbarkeit und Nutzung nicht-personenbezogener Daten. 

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Der Umgang mit Daten ist zu einem zentralen Thema der digitalen Gegenwart geworden. Daten wird zugesprochen, einen Beitrag zur Lösung vielfältigster Probleme zu leisten und zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen: von einer besseren Gesundheitsversorgung über ressourcenschonendere Mobilitätskonzepte und effizientere Produktionsabläufe bis hin zu einer demokratischeren Regierungsführung. Erreicht werden soll dies oftmals durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), für deren Entwicklung es Daten, viele Daten, braucht. Das Fehlen von Daten wird somit als gesellschaftliches Problem konstruiert.

Die Erhöhung der Datenverfügbarkeit und -nutzung wird momentan durch zahlreiche Vorhaben auf bundesrepublikanischer und europäischer Ebene adressiert und unterliegt einer hohen Dynamik (z. B. EU Data Act und Data Governance Act, Mobility Data Space, European Green Deal Data Space, Mobilithek, Nationale Forschungsdateninfrastruktur, Dateninstitut, Rechtsanspruch auf Open Data). Mit dieser fortschreitenden Institutionalisierung werden Grundlagen geschaffen – Rechtsrahmen, Standards, Instrumente, Infrastrukturen – für den Umgang mit Daten und somit auch für die zukünftige digitale Welt.

Diese Forschungsarbeit analysiert die handlungsleitenden Vorstellungen der an gegenwärtigen Datenprojekten beteiligten Akteur:innen. Die Forschungsfrage lautet: Wie prägen handlungsleitende Vorstellungen über Daten die gegenwärtige Ausgestaltung von Datenprojekten zur Verfügbarkeit und Nutzung nicht-personenbezogener Daten in Deutschland? Diese Forschungsfrage umfasst, wie die beteiligten Akteur:innen den Wert von Daten interpretieren, welche Problemdefinitionen sie artikulieren und wie die Nutzung von Daten konkret zu positiven gesellschaftlichen Entwicklungen führen soll. Mittels eines fallstudienbasierten, qualitativ-interpretativen Forschungsdesigns werden einzelne Datenprojekte untersucht, um die spezifischen Entstehungsbedingungen, Akteurskonstellationen und handlungsleitenden Vorstellungen zu rekonstruieren und zu analysieren (within-case analysis).

Stand: Juni 2025

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