Klappe auf in Afrika: Interviews mit Peace Anyiam-Fiberesima, Caroline Kamya und Tom Tykwer

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15. Februar 2010

Eine Vielzahl von afrikanischen Filmen der neuen Generation spielt in den brodelnden, rasant anwachsenden Großstädten Afrikas. Produziert werden sämtliche Genres: von Komödien, Dramen, Mystery-Filmen, Thrillern bis hin zu Soaps und Actionfilmen. Bei "Klappe auf in Afrika", einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung, bot sich die Gelegenheit für ein Gespräch mit der bekannten nigerianischen Filmproduzentin Peace Aniyam-Fiberesima, der ugandischen Filmemacherin Carol Kamya ("Imani") und dem deutschen Regisseur Tom Tykwer ("Soul Boy") über die Zukunft der afrikanischen Filmindustrie und ihre Rolle für die Entwicklung der Gesellschaft.  


Die Interviews sind auch als MP3 verfügbar (4MB). Video und Audio stehen unter einer Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA) und dürfen weiterverwendet werden.


Peace Anyiam-Fiberesima (Nigeria)

zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der afrikanischen Filmindustrie. Als Gründerin der African Academy und als Präsidentin der African Movie Awards verleiht sie alljährlich die African Movie Academy Awards, die renommiertesten Preise für Filme auf dem afrikanischen Kontinent. Die alljährlich in Nigeria stattfindende Preisverleihung stellt einen unverzichtbaren Termin für Akteure der afrikanischen Filmebranche dar. Als Produzentin ist Anyiam-Fiberesima vor allem bekannt durch ihre Filme „Blind Date“ und „Fear of the Unknown“.

Caroline Kamya (Uganda)
ist eine preisgekrönte Filmemacherin, die 1999 ihre eigene Produktionsfirma „IVAD“ in London gründete. „IVAD“ eröffnete kurz darauf auch Büros in Kampala und entwickelte sich zur führenden Filmproduktionsstädte Ugandas. Mit ihrem Film „Imani“, der auf Swaheli so viel bedeutet wie „Vertrauen“, präsentiert sie sich und ihre Arbeit auf der Berlinale 2010. Der Film zeigt drei Protagonisten an einem ganz normalen Tag – einen Hip Hoper, eine Hausangestellte und einen ehemaligen Kindersoldaten –, die mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert werden.


Tom Tykwer (Deutschland)
ist Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Seinen internationalen Durchbruch hatte Tykwer mit dem Film „Lola rennt“. Danach folgten große Produktionen wie „Das Parfum“ oder „The Internatonal“. 2008 gründeten Tykwer und seine Partnerin Marie Steinmann den Verein „One Fine Day“. Aus der Arbeit in Nairobi’s größtem Slum Kibera entstand der Film „Soul Boy“, der ebenfalls auf der Berlinale 2010 zu sehen ist. Die ghanaisch-kenianische Nachwuchsregisseurin Hawa Essuman inszenierte den Film gemeinsam mit Tom Tykwer als kreativem Berater nach einem Drehbuch, das der in Nairobi ansässige Autor Billy Kahora schrieb.