In lokalen Sprachen hat sich bereits eine Vielzahl von Ausdrücken für die Unzufriedenheit der Islamisten mit der Regierungsführung in Nigeria entwickelt. Die meisten im Land nennen sie „Nigerianische Taliban“ - wegen ihrer kompromisslosen Ablehnung der westlichen Zivilisation und ihrer Neigung zu brutaler Gewalt. Bisherige Bestrebungen, den Ursprung dieser militanten Gruppen und die Natur des Aufstands zu erklären, entsprechen unverhältnismäßig oft dem, was die herrschende Elite Nigerias ihre Landsleute und den Rest der Welt glauben lassen will: dass diese religiösen „Fundamentalisten“ eine blutrünstige Bande ohne vernünftige soziale oder politische Forderungen seien. Daher wird immer wieder versucht, sie auszulöschen, was sich in den zahlreichen Aufstandsbekämpfungseinsätzen der Nigerianischen Armee und Polizei im Norden des Landes zeigt. Der schlimmste Fall waren die Gefechte, die 2009 zwischen der Boko Haram Sekte und Sicherheitskräften in Borno und Bauchi ausbrachen. Viele sogenannte „Fundamentalisten“ wurden danach von Nigerias Armee und Polizei verfolgt und auf offener Straße hingerichtet.
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Prof. Albert Oluwale Isaac ist ein international angesehener Professor für Friedensforschung und der Koordinator des Peace and Conflict Studies Program am Institute of African Studies der University of Ibadan.
- Center for Peace and Conflict Studies der University of Ibadan
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