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Perspektiven globaler Nachhaltigkeit. Antworten auf eine neue ökonomische Weltordnung

Lesedauer: 2 Minuten

 

7. Oktober 2008

4. November 2005

„Die Globalisierung strukturiert unsere Lebensweise in einem ausserordentlichen Umfang neu. Sie ging vom Westen aus, war und ist in starkem Maß durch die politische und wirtschaftliche Macht Amerikas geprägt und bedeutet doch weit mehr als die Vorherrschaft des Westens über die Welt – und erfasst in ihren Folgen längst die westlichen Länder selbst.“ (A.Giddens).

Zur „Entfesselung der Welt“ gehört auch der Sachverhalt, dass sich „der Westen“ allmählich bewußt wird, dass sein gigantischer Ressourcenverbrauch und die einhergehende Umweltbelastung an Grenzen stösst, die die eigene Wirtschaftsweise und möglicherweise auch den eigenen Lebensstandard in Frage stellen – während die Aufholjagd seitens der armen Länder eben erst beginnt. Die Reichen können den Armen den Anspruch auf ihren Teil vom Kuchen nicht verwehren, auch wenn etwa in Folge des chinesischen Booms die Ölpreise explodieren und bei Angleichung der Verbrauchsniveaus gar der Kollaps des Globus als realistische Perspektive erscheint.

Zugleich sind wir Zeugen eines Wandels in der internationalen Konstellation der Global Players. Der Westen erhält Konkurrenz in seiner Stellung als industrielle Wirtschaftsführung, die sich sowohl über die Märkte als auch über den Anspruch an die politischen Institutionen bemerkbar macht. Miegel provoziert mit einem neuen Buch „Epochenwende – Gewinnt der Westen die Zukunft“, das das Ende der Wachstumsära in Europa und Amerika prognostiziert. Dem korrespondiert die Perspektive des „asiatischen Jahrhunderts“, die „China und Japan auf dem Weg zur neuen Weltmacht“ sieht (Pilny). Es besteht Konsens, dass der Beitrag Chinas zur Begrenzung des Klimawandels entscheidend sein wird. Es bestehen aber durchaus recht unterschiedliche En-schätzungen der globalen Dynamik und ihrer politischen Folgerungen.

Nötig ist eine Verständigung über diese globalen Zusammenhänge, weil sie den Hintergrund abgeben muss, vor dem ein ökologisch notwendiges Leitbild zu entwickeln ist, das durch seinen ökomomischen Erfolg wie auch seine soziale Gerechtigkeit dauerhaft sein kann.

ReferentInnen

Ralf Fücks (Vorstand Heinrich Böll-Stiftung, Grüne Akademie)
Prof. Dr. F.J. Radermacher (Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Ulm; Grüne Akademie)
Prof. Dr. Claudia von Braunmühl (Freie Universität Berlin, Grüne Akademie)
Anja Köhne (Politikmanagerin f.europ.u.internat. Umwelt- und Aussenpolitik; Öko-Institut, Germanwatch)
PD Dr. Reinhard Loske (MdB Bündnis 90/Die Grünen; Grüne Akademie)
Dr. Friedemann Müller (Stiftung Wissenschaft und Politik, Forschungsgruppe Globale Fragen)
Dr. Tilman Santarius (Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie Berlin)
Peter Siller (Planungsstab Auswärtiges Amt, Sprecher der Grünen Akademie)
u. a.