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Laudatio von Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR

Lesedauer: 2 Minuten

26. November 2008
Auszug aus der Rede vom 16. Dezember 2005

Ich weiß mich mit Ihnen, Frau Präsidentin, einig in der Hoffnung, dass die Erfahrungen unserer Länder mit der kommunistischen Herrschaft vom Westen endlich wahr- und ernst genommen werden mögen. Die Ära des Kommunismus war weder eine Randerscheinung noch eine Fußnote der europäischen Geschichte. In den von Krieg und Naziherrschaft geschwächten Nationen Mittel- und Osteuropas hatten vier Jahrzehnte kommunistischer Diktatur verheerende Folgen. Für die Gesellschaften, für Wirtschaft und Kultur und für zahllose Menschen, die als politische Gegner verfolgt wurden oder ihr Leben einfach nur deswegen lassen mussten, weil sie den Machthabern im Wege waren.

Das Europäische Gedächtnis muss diese Erfahrungen und Erinnerungen einschließen - nicht nur, weil Europa den Bürgerinnen und Bürgern dieser Länder Respekt und Anerkennung schuldet, sondern um aller Europäer willen. Ein freies und demokratisches Europa kann es sich - um der Freiheit und der Demokratie selber willen - nicht leisten, diese Erinnerungswelten abzuspalten. Stabile Demokratien existieren und funktionieren auf der Grundlage einer kollektiven Identität.

Die vollständige Rede steht für Sie als Download (PDF, 38 KB) bereit.

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