Michael Ignatieff, 1947 als Sohn eines russischen Einwanderers und einer kanadischen Mutter in Toronto geboren, erhielt seinen Doktortitel in Geschichte an der Harvard Universität, an der er heute nach zahlreichen Gastaufenthalten an anglo-amerikanischen Universitäten als Professor für die Praxis der Menschenrechte und als Leiter des Zentrums für Menschenrechtspolitik lehrt und arbeitet.
Ignatieff ist aber keineswegs Repräsentant eines rein akademischen Lebensweges. Er hat sich zunächst als Journalist und Kritiker beim Rundfunk und Fernsehen (u.a. bei der BBC in London) einen Namen gemacht. Auch heute noch ist er regelmäßiger Mitarbeiter von Wochenzeitungen und Zeitschriften, wie The New York Time Magazine, The New York Review of Books und The Times Literary Supplement.
Auf Deutsch wurden folgende Bücher, die sich auf Krisenherde und Dilemmata der Menschenrechtspolitik beziehen, von ihm veröffentlicht: Reisen in den neuen Nationalismus (Frankfurt 1996); Die Zivilisierung des Krieges (Hamburg 2000); Virtueller Krieg (Hamburg 2001); Politik der Menschenrechte (Hamburg 2002); Empire Lite (Hamburg 2003).
Ignatieff ist auch als ein viel beachteter literarischer und biographischer Autor hervorgetreten, mit Werken, die durch die Verknüpfung von geschichtlichen Ereignissen und Lebensgeschichten bestechen. Unter ihnen hat seine Biographie Isaiah Berlins (Isaiah Berlin. Ein Leben, München 2000) einen besonderen Platz.