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Rücktritt von Ella Pamfilowa kann NGO-Arbeit in Russland schwieriger machen

Lesedauer: 2 Minuten
Ella Pamfilowa
Bild: Kremlin.ru CC-BY

30. Juli 2010
Zum Rücktritt von Ella Pamfilowa vom Vorsitz des Rates für Zivilgesellschaft und Menschenrechte beim russischen Präsidenten erklärt die Heinrich-Böll-Stiftung:

Mit großem Bedauern hören wir vom Rücktritt Ella Pamfilowas. Sie hat in ihrer Funktion als Vorsitzende des „Rates für Zivilgesellschaft und Menschenrechte beim Präsidenten der Russischen Föderation“ eine große Bedeutung für die russische Zivilgesellschaft gehabt. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat mit Ella Pamfilowa seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Sie war acht Jahre lang eine vertrauenswürdige Kontaktperson und stabile Brücke zwischen dem Kreml und seinen zivilgesellschaftlichen Kritikern. Ella Pamfilowa zeichnete dabei eine Integrität aus, die ihr Respekt und großes Ansehen auf allen Seiten eintrug.

Wer auch immer die Nachfolge von Ella Pamfilowa als Ratsvorsitzende antritt, wird die gleiche Integrität, politisches Geschick, aber auch Steh- und Durchsetzungsvermögen mitbringen müssen. Die politische Bedeutung des Rates als wichtige Kommunikations- und Kooperationsplattform zwischen Gesellschaft und Staat in Russland ist angesichts der enormen Herausforderung einer politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Modernisierung des Landes kaum zu überschätzen.

Daher hoffen wir, dass solch eine Person bald gefunden ist und dass sie eine ähnlich große integrative und intellektuelle Kraft besitzt wie Frau Pamfilowa. Es wäre ein wichtiges Signal für die demokratische Zukunft Russlands, wenn sie einvernehmlich vom Präsidenten und von der Zivilgesellschaft benannt würde.