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"Die Falle einer Diktatur, in der mein Schicksal gefangen ist"

Lesedauer: 25 Minuten

8. April 2010
Parastou Forouhar ist Künstlerin und Kunsttheoretikerin. Geboren 1962 in Teheran/Iran, studierte sie Kunst an der Universität Teheran und absolvierte ab 1991 ein Aufbau-Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und lebt seitdem in Deutschland. Ihre Arbeiten stehen häufig im Bezug zur politischen Situation im Iran und ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Regime in Teheran. Forouhar berät die Heinrich-Böll-Stiftung in Frauen- und Kulturfragen.

Am 21. November 1998 wurden die Eltern von Parastou Forouhar, die sich schon unter dem Schah für mehr Demokratie und Meinungsfreiheit im Iran einsetzten, während einer Terror- und Repressionswelle gegen Intellektuelle und Oppositionelle in ihrem Haus in Teheran ermordet. Lange Zeit gab es keine Spur von den Tätern. Doch u.a. aufgrund des hartnäckigen Engagements Forouhars musste das iranische Informationsministerium später eingestehen, dass Angestellte des Geheimdienstes in den Mord verwickelt waren.

Seit dem Tod ihrer Eltern kämpft die Künstlerin mit großem persönlichem Einsatz für die Demokratisierung ihres Heimatlandes. Alljährlich organisiert sie eine Gedenkfeier zum Todestag ihrer Eltern, um an die politischen Morde des iranischen Regimes zu erinnern und die Aufklärung der Verbrechen zu verlangen. Forouhar hat sich dabei nie von dem Polizeiapparat der iranischen Regierung einschüchtern lassen und führt ihren Kampf für Freiheit und Menschenrechte mutig weiter.

Der Erfahrungsbericht ihrer letzten Iran-Reise zum Todestag ihrer Eltern im November 2009 berichtet von Begegnungen mit ihrer Familie, Freunden, aber auch dem Polizei- und Geheimdienstapparat, der in der Nähe der Regimekritiker nahezu allgegenwärtig ist.

 

Reisebericht von Parastou Forouhar

Ich flog am 09.November 2009 nach Teheran. Wie immer, wenn ich in den Iran fliege, irritierte mich die groteske Willkommensansage im Flugzeug. Vorgetragen von einer verführerischen weiblichen Stimme, die einen imaginären Gruß an die Märtyrer der Islamischen Revolution und des „Heiligen Krieges“, an den verstorbenen und den noch lebenden Führer der Revolution und – nicht  zuletzt – an die verehrten Passagiere richtete. Dieser bizarre Gruß erinnerte mich an die herrschenden Verhältnisse in Iran.

Schon im Vorfeld der Reise wurde ich bedrängt, mit Blick auf die politische Situation im Iran, von einer Reise abzusehen. Das stand allerdings für mich nicht zur Diskussion. Ich hatte damit gerechnet, dass die Agenten des Geheimdienstes mich schon bei der Einreise am Flughafen aufsuchen würden, um mir ihre Omnipräsenz vorzuführen und mir Angst zu machen. Ich war erleichtert als dies nicht eintrat.

Auf dem langen Weg nach Hause schaute ich neugierig aus dem Fenster, um vielleicht ein Zeichen der Veränderung, einen Hinweis auf die Präsenz des Volksaufstandes zu entdecken. Die Schilder entlang der Autobahn zeigten die gleiche groteske Mischung von Botschaften, wie die Ansage im Flugzeug. Neben der Werbung für Mobiltelefone und Luxusartikel stehen kalligraphierte Moralsprüche aus dem Munde religiöser Führer. Ein krampfhaftes Ringen um die Symbiose zwischen den Banalitäten der modernen Konsumwelt und den ideologischen Parolen des Gottesstaates. Diese Tendenz, die seit Anfang der 1990er Jahre in den unterschiedlichsten Bereichen zunimmt, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

Die Autobahn führt auch am Zentralfriedhof vorbei, auf dem meine Eltern begraben liegen, vorbei am gigantischen Mausoleum des Imam Khomeini mit seinen goldenen Kuppeln und einer kilometerlangen Reihe von Scheinwerfern.

Irgendwo im Herzen dieser Stadt, in einem alten Viertel, in einer engen Gasse liegt mein Elternhaus, das Ziel meiner Reise. Es ist ein Raum zu dem ich ambivalente Beziehungen habe, ein Raum der Gegensätze. Einerseits ein Ort an dem ich aufgewachsen bin, Liebe und Geborgenheit erfahren habe und wo ich die Hoffnungen und Ideale meiner Eltern kennenlernte. Ein Ort, erfüllt von ihrem Leben, ihrem Lachen und ihrer Aufrichtigkeit. Andererseits aber auch ein Ort, der zum Tatort ihrer Ermordung wurde, in dem die Schmerzensschreie ihrer Todesnacht widerhallen. Es ist ein Ort, wo das Schöne und das Schreckliche nicht voneinander zu trennen sind.

Dort zurückzukehren ist eine schwierige Aufgabe - jedes Mal auf’s Neue.
Ich zähme die Trauer in mir und lache meine Tanten an, die sich im Haus versammelt haben um mich willkommen zu heißen. Der alte Haushälter meiner Eltern drückt liebevoll sein bärtiges Gesicht an das meinige und serviert mir ein Glas Tee.

Die Ankunft ist aber auch deshalb schwer, weil ich jedes Mal prüfend und besorgt herumschaue um herauszufinden in wie weit sich die zersetzende Präsenz von Verlassenheit und Vergessenheit im Haus ausgebreitet hat. Ein nicht bewohntes Haus vor Verlassenheit zu bewahren ist nicht leicht. Es ist meine Aufgabe dieses Haus mit Kontinuität zu füllen, eine Kontinuität der Präsenz meiner Eltern, die mit ihrem Leben, aber auch mit ihrem Tod zu tun hat.

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Die Gedenkfeier für meine Eltern wird von einem Komitee, das aus ihren früheren politischen Weggefährten zusammengesetzt ist, mitorganisiert. Es sind ältere Herren aus kleinen politischen Gruppen, die seit Jahrzehnten ihre kritische Haltung gegenüber dem System bewahren konnten. Unter ihnen sind zwei Minister aus dem ersten Kabinett nach der Revolution. Sie alle kannten meine Eltern seit ihrer gemeinsamen Jugend. Einige hatten wegen deren Radikalität gegenüber dem Islamischen Regime Differenzen mit ihnen. Trotzdem gehörten sie alle einem Lager an. Zu manchen von ihnen habe ich eine fast familiäre Bindung. Für diesen Kreis ist es wichtig, dass ich als Angehörige der Opfer den ersten Aufruf zum Gedenken übernehme. Ihr Aufruf folgt dann dem meinigen. Durch diesen rituellen Bezug auf die Tradition mit ihrer allgemein akzeptierten Selbstverständlichkeit wird die politische Brisanz des Vorhabens, in der Hoffnung auf eine besänftigende Wirkung, gedämpft.

Bei dieser Begegnung spüre ich deutlich, dass die Anwesenden nur am Rande jener Bewegung stehen, die zurzeit die iranische Gesellschaft erschüttert. Sie bemühen sich die Bewegung zu analysieren und sprechen in einer Mischung aus Bewunderung und Befremden von der Jugend des Landes als Motor der Bewegung. Sie sind sich darüber bewusst, dass sie kaum Einfluss auf das Denken und Tun dieser Jugend haben. Ich hatte das Gefühl, dass diese versammelten alten Politiker von ihrer Rolle als Führer einer oppositionellen Bewegung verdrängt worden sind. Wenn sie Glück haben, werden sie im Rückblick als ein dünnes Bindeglied in der Kontinuität der Opposition wahrgenommen werden. Sie strahlen eine Mischung aus Überforderung und Passivität aus.

Überfordert ist man aber nicht nur in dieser Runde. Noch am selben Tag hatte ich ein anderes Treffen. Die Teilnehmer waren alle Frauen in meinem Alter, alle Aktivistinnen der Frauenbewegung. Frau Mansoureh Shojaie hatte das Treffen einberufen, um die Planungen zur Gründung eines Frauenmuseums in Iran voranzutreiben. Mansourehs engste Freundin und Mitstreiterin ist skeptisch und ungeduldig. Ihre gesamte Aufmerksamkeit ist auf die Ereignisse auf den Straßen, dem Hauptort des Protests, gerichtet. Alle anderen Aktivitäten verlieren dem gegenüber an Dringlichkeit. Sie sagt, dass es schwierig ist eine Balance zu finden zwischen ihrem beharrlichen Kampf als Frauenrechtlerin und der mitreißenden Geschwindigkeit und Kraft der Volksbewegung. Um ihren Hunger nach Aktivismus zu stillen, hatte sie sich eine neue Aufgabe gestellt. Sie hatte sich einen kleinen Camcorder gekauft, um „Bürgervideos“ zu drehen. Sie möchte Videofilme zu unterschiedlichen Anlässen drehen - Dokumentarfilme als politische Bestandsaufnahme. Sie will mich unbedingt filmen.

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Wenige Tage später nahm ich an einer Trauerzeremonie für die verstorbene Mutter eines bekannten Intellektuellen aus dem säkularen, den Reformisten nahe stehendem Lager teil. Er hat viele Freunde und Bewunderer unter den Kulturschaffenden. Die Moschee in der die Zeremonie stattfindet, ist leerer als ich erwartet habe. Ein Zeichen dafür, dass noch nicht jede Möglichkeit zum Protest und zur Demonstration ausgeschöpft wird. Herr Karrubi, einer der betrogenen Präsidentschaftskandidaten und wichtigen Figuren der grünen Bewegung ist aber gekommen. Als Karrubis Auto vorfährt, fängt eine handvoll Männer aus dem Lager der paramilitärischen Schläger des Regimes an, sich bemerkbar zu machen. Sie schlagen mit flachen Händen auf die Motorhaube seines Wagens und rufen „Tod den Gegnern der Velayate Faghih.“ Die Anhänger von Karrubi, die ihn liebevoll „Scheich“ nennen, bleiben ruhig und reißen verächtliche Witze über diesen Mob. Die gesamte Aktion dauert nur wenige Minuten.
 
Am Ende der Trauerfeier ging ich zusammen mit einigen alten Freunden einen Kaffee trinken. Ich bemerkte, dass ich beobachtet werde. Man kennt mich im Iran. Wenn die Leute mich erkennen, zeigen sie mir immer wieder ihre Verbundenheit und beobachten mich. Aber auch das Regime beobachtet mich, kontrolliert meine Kontakte, hört meine Telefongespräche ab und schickt seine Spitzel, um mich auszuhorchen. Jeder weiß, dass ich vom Geheimdienst beobachtet werde und die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. Unter meinen Freunden gibt es einige, die den öffentlichen Kontakt zu mir meiden. Sie rufen mich weder zu Hause an, noch erscheinen sie zur verbotenen Gedenkfeier für meine Eltern. Sie möchten der Gefahr, von den Geheimdienstagenten registriert zu werden, entgehen. Dort, wo diese Gefahr weniger vorhanden ist, führen wir eine herzliche Beziehung. Dann nennen wir diese Agenten „James“ und reißen Witze über sie. Obwohl ich ihr Verhalten verstehe, bin ich immer wieder davon gekränkt.

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Ich habe allerdings auch andere Freunde im Iran. Es sind Freunde, die ich im Laufe der letzten elf Jahre im Kampf um die Aufklärung der politischen Morde gefunden habe. Viele von ihnen sind jünger als ich. Sie haben keine Erinnerung an die Revolution von 1979 und sie haben die Angststarre der 80er Jahre nicht bewusst erlebt. Sie waren alle engagierte Journalisten oder Aktivisten der Studentenbewegung während der Reformzeit. Bei vielen hatte allerdings der Optimismus schon während der achtjährigen „Zeit der Reformisten“ nachgelassen. Sie schufen sich danach eigene Räume für ihr Engagement und erweiterten damit auch den offiziellen politischen Raum.

Einer dieser Freunde, nennen wir ihm Ali, besuchte mich einige Tage nach meiner Ankunft. Ali schreibt für eine der wichtigsten Webseiten der grünen Bewegung und hatte schon vor meiner Abreise aus Deutschland per Email angekündigt, dass er mich nach meiner Ankunft in Begleitung von einigen Freunden besuchen möchte, um mit mir ein Interview für seine Internetseite zu führen. Ich habe mit Begeisterung zugesagt, da ich mich bemühte mein Anliegen mit den Forderungen der grünen Bewegung zu verbinden.

Ali kam alleine. Er sagte, dass die anderen aus Vorsicht auf den Besuch verzichtet hätten. Das Gespräch mit ihm dauerte lange und entwickelte sich zu einer der interessantesten Begegnungen meiner Reise. Er fragte mich, wie ich die grüne Bewegung einschätze und welche Merkmale diese Bewegung auszeichneten und ob sie ihrem Charakter und Ziel nach eine Folge der Revolution von 1979 sei oder doch eine Art gegenrevolutionäre Bewegung. Außerdem fragte er nach den Unterschieden zwischen diesen beiden Bewegungen. Ist die grüne Bewegung eine reformistische oder eher eine umstürzlerische Bewegung?

Nach dem Interview stellte ich ihm seine eigenen Fragen. Er meinte, dass die grüne Bewegung einen geschichtlichen Wendepunkt im Iran darstelle - so wie die Revolution von 1979 mit der Gründung der islamischen Republik. Diese Bewegung ziele von seiner Natur her auf einen Sturz des Regimes ab. Auch Herr Musavi, der immer mehr zu einer glaubwürdigen Führerfigur der Bewegung geworden ist, sei sich dieser Tatsache bewusst.
Auch er sprach mit Bewunderung von der „Jugend des Landes“, die diese Bewegung bestimme. Ich frage überrascht, ob er sich denn nicht selber zu dieser Jugend zähle,  da er doch gerade 30 geworden sei? Er erzählt mir von aufregenden Szenen bei den Demonstrationen, bei denen die Initiative auf der Strasse in den Händen von denjenigen gelegen habe, die viel jünger seien als er. Er sprach vom 25. Khordad (15. Juni) als ein Datum, an dem die unerwartete und gewaltige Ausbreitung der Volksbewegung ein historisches Moment erlebt habe. An diesem Tag habe jeder diesen Zauber gespürt, wovon man jetzt noch zehre. Viele hätten davon gesprochen, dass es sich gelohnt habe, nur für diese Erfahrung auf der Welt gewesen zu sein.

Ich hörte ihm neidisch zu und versuchte meinerseits diesen Zauber aufzuspüren. Ich merkte aber, dass die Anziehungskraft meiner eigenen Erfahrung aus der Revolutionszeit mich in die Vergangenheit gezogen hatte und genau da wurde die große Differenz zwischen uns sichtbar. Für ihn sei die Islamische Republik mit allen ihren Merkmalen eine logische und unausweichliche Folge der Revolution von 1979. Für mich aber sind die Revolution und die Islamische Republik zwei grundverschiedene Phänomene, mit denen ich entsprechend unterschiedliche persönliche Erfahrungen verbinde.
 
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Bereits einige Tage vor dem Todestag meiner Eltern wurden die Überwachungsmaßnahmen gegen uns verschärft. Die Anzahl der Agenten in unserem Viertel wurde sichtbar erhöht und sie zeigten sich auffälliger. Die Telefonleitung wurde willkürlich unterbrochen und die aggressiven Geräusche von Motorrädern der paramilitärischen Schlägertrupps, die unsere Straße passierten und immer wieder vor unserer Haustür scharf bremsten, häuften sich. Das Geräusch von Motorrädern ist in Teheran nicht nur für mich zu einem Warnsignal für die Ankunft von Schlägertruppen des Regimes geworden.

Dann wurde ich angerufen und vorgeladen. Wie in den letzten fünf Jahren kündigten mir die Vertreter der Sicherheitskräfte offiziell das Verbot an den Gedenktag abzuhalten. Einige dieser Agenten kannte ich schon aus den Jahren zuvor. Ihr Chef, dessen Nachname ironischerweise „Sheriff“ heißt, sagte mir, er und seine Männer würden, wie in den Jahren zuvor, nur die Befehle ausführen, die von oben angeordnet würden. Ich sollte mit ihnen nicht über mein Anliegen diskutieren.

Ich machte es trotzdem. Wie schon in den Jahren zuvor. Im Protokoll, das mir zur Unterschrift vorgelegt wurde, waren als Begründung des Verbots „Verkehrsprobleme“ angegeben. Ich lachte unwillkürlich und machte ironische Bemerkungen darüber. Der „Sheriff“ antwortete: „Frau Parastou! Sie sind eine erfahrene Frau und wissen, dass es sich hierbei nur um eine Formalität handelt!“ Ich erwiderte, dass ich erstaunt darüber sei, dass die Lüge in einem islamischen System zu einer Formalität geworden sei. Das überhörte er.

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Wie jedes Jahr in den Abendstunden vor dem Todestag meiner Eltern, liegt die Zeit schwer wie Blei über dem Haus. Es sind die letzten Stunden im Leben meiner Eltern und ich spüre ihr nahes Ende und zwar jedes Jahr aufs Neue. In diesen Abendstunden möchte ich die Zeit anhalten, möchte schreien und verfluchen. Ich möchte, wie die Jugend des Landes, rebellieren - gegen die Falle einer Diktatur in der mein Schicksal gefangen ist.

Schweigsam bereite ich mit meiner Tante und dem Haushälter die Teller mit der traditionellen Süßspeise zu Trauerfeierlichkeiten vor, die in der Nachbarschaft als Andenken an die Toten in diesem Haus verteilt werden sollen. Ich überreiche dem Haushälter die angerichteten Teller, damit er die leere Strasse entlang von Tür zu Tür geht, dort klingelt und die Süßspeise überreicht. Plötzlich kommt er aufgebracht zurück und schimpft leise über die Agenten, die ihm verboten haben die Süßspeisen weiter zu verteilen. Ihm war gesagt worden, er solle nicht wieder rauskommen, sonst würde er verhaftet. Ich fraß meine Wut in mich hinein und kehrte schweigsam ins Haus zurück.

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Als ich am 22. November aufwachte, erfuhr ich vom Haushälter, dass die Strasse schon gesperrt sei und die Agenten sich postiert hätten. Zwei Stunden später wurden die Absperrungen abgebaut und die Agenten waren spurlos verschwunden. Für mich roch es nach Gefahr. In meinem Kopf rattern die Bilder von aggressiven bärtigen Schlägern, wie sie in das Haus eindringen und alles kurz und klein schlagen. Ich überlege mir, dass die Sicherheitskräfte vielleicht nicht anwesend sein wollen, wenn ein weiteres Verbrechen in diesem Haus geschieht und sie sich deshalb zurückgezogen haben. Ich rief einige ältere Freunde meiner Eltern an und bat sie zu kommen. Auch sie spüren die Gefahr. Einer von ihnen, der mir sehr nahe steht, bittet mich inständig das Haus zu verlassen. Aber ich entgegne ihm noch aufgebrachter, dass ich so etwas um keinen Preis tun würde. Ich gehe im Hof hin und her, telefoniere herum und mobilisiere meine Bekannten, damit, sollten die Schlägerkommandos tatsächlich einen Angriff ausführen, die Hemmschwelle höher wäre.

Ich verfolge angespannt die unseligen Motorradgeräusche und muss doch lachen, als meine Tante und der Haushälter zwei Besenstiele als Verteidigungswaffe neben die Eingangstür stellen.
Als die alten Weggefährten und Freunde meiner Eltern eintreffen, tauchen auch die Agenten wieder auf. Die Strasse wird wieder abgesperrt und die Herren werden aufgefordert das Haus zu verlassen. Ich weiß immer noch nicht, ob die Gefahr, die ich gespürt hatte, real war oder eingebildet.
 
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Am Morgen des darauf folgenden Tages ging ich zusammen mit einigen wenigen Angehörigen und Freunden zum Grab meiner Eltern. Immer wenn ich im Iran bin, gehe ich jeden Freitag zum Grab meiner Eltern. Jedes Mal lungern dort einige Agenten in Sichtweite zwischen den Gräbern herum. Sie registrieren jeden Besuch. Aber an diesem Morgen stehen sie zahlreich um das Grab herum, in zivil und in Uniform. Sie haben Kameras dabei und filmen, wie wir Blumen auf das Grab legen. Ich kann das alles nicht verstehen. Die Handlungsweise der Kontrollorgane kommt mir so überzogen grotesk vor, dass ich darin eine Mischung aus Hysterie, Überforderung und Paranoia deute.

Dass das Andenken an meine Eltern von der Islamischen Republik so vehement bekämpft wird, erfüllt mich mit Genugtuung. So leben die beiden durch die Kraft, die sowohl von ihrem Leben, als auch von ihrem Tod ausgeht und das Regime in Angst versetzt, weiter.

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Am Freitag, den 25. November war die Eröffnung meiner Ausstellung in einer Galerie in Teheran, die von zwei alten Freunden von mir aus der Studienzeit in der Teheraner Kunstakademie betrieben wird. Einige Wochen vor meiner Abreise aus Deutschland hatten sie mich kontaktiert und mir vorgeschlagen, meine Arbeiten zu zeigen, weil die Kontrolle des Regimes über die Galerieausstellungen schwächer geworden sei. Jeder kleine Rückzug des Regimes wird genutzt, um den eigenen Lebensraum zu vergrößern. Trotzdem wussten wir, dass das Vorhaben ein Wagnis ist und gewisse Vorsichtmaßnahmen fordert.

Die Einladungen wurden nur an sichere Adressen geschickt. Es gab keine Pressemitteilung und ich habe aus Rücksicht die Mehrheit meiner politischen Kontakte nicht informiert. Trotzdem war die Galerie bei der Eröffnung sehr voll. Der Raum war geladen mit Gefühlen und Gesprächen über den politischen Widerstand. Schon vor der offiziellen Eröffnung kam die bereits erwähnte Freundin von Mansureh, um mich zu interviewen und eines ihrer ersten „Bürgervideos“ zu drehen. Ich spreche mit ihr über meine Arbeiten mit dem Titel „Ich ergebe mich!“.

300 identische weiße Ballons, die mit hautfarbenen Figuren bedruckt sind, schweben unter der Decke des weiß gestrichenen Raumes. An jedem Ballon hängt eine schwarze Schnur fast bis an den Boden herunter. Der Raum lädt zum Erinnern an die Kindheit und die Sicherheit dieser Zeit ein.
Ich berichte in meinen Arbeiten über die ambivalente Präsenz von Schönheit und wie diese in Konfrontation zur Gewalt in sich zusammenbricht, über die Gleichzeitigkeit dieser Gegensätze, über die Überforderung sie auszuhalten, über den Verlust von Sicherheit und über die von Stichen zerrissene Brust meiner Mutter, die ich vor elf Jahren in der Teheraner Gerichtmedizin sehen musste. Das Ereignis, das für mich zum Verlust jeglicher Sicherheit führte.

An den darauf folgenden Tagen erhielt ich aus der ganzen Welt zahlreiche Anrufe von Freunden und Bekannten, die begeistert die übergreifende Energie dieser Aktion erfahren und weitergegeben hatten. Die Ballons, die wir während der fünftägigen Dauer der Ausstellung zu einem kleinen Preis verkauften, wurden sehr beliebt und  erzeugten bei ihren Besitzern Gedanken und Erlebnisse von Freiheit und Melancholie.

Nach der Eröffnung ging ich mit meinen Freunden zum Haus der beiden Galeriebetreiber, um zu feiern. Ich hatte seit langem nicht so viel Spaß gehabt. Die Anspannung und Selbstkontrolle waren weggeschmolzen. Wir hatten über die herrschenden Verhältnisse triumphiert und kosteten das aus.  Die immer wieder von Intellektuellen und Freunden geäußerten Bedenken, die ihren Optimismus benebelt hatten, waren verflogen. Es waren Bedenken darüber, ob „unsere“ Potentiale, die für den Widerstand mobilisiert worden sind, nicht wieder von den führenden Figuren der Bewegung für die Durchsetzung eigener Ziele missbraucht würden. Sie erzählten von ihrem anfänglichen Vorbehalt, sich als „Sekulare“ auf die religiösen Parolen einzulassen. Dass sie aber diesen Vorbehalt aufgeben müssten, um in der Bewegung aktiv bleiben zu können. Ich dachte darüber nach, ob die Wiedereroberung der Religion nicht ein emanzipatorischer Akt gegenüber dem  Gottesstaat sein könnte.

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Am 5. Dezember hatten Familienangehörige der beiden im Herbst 1998 ermordeten Schriftsteller Mohammad Mokhtari und Mohammad Jafar Pouyandeh und der iranische Schriftstellerverband zum Gedenken aufgerufen. Die Versammlung sollte auf dem Friedhof stattfinden, auf dem die beiden begraben liegen. Zusammen mit Maryam und Siavosh Mokhtari, der Frau und dem Sohn von Mohammad Mokhtari, fuhr ich zu dieser Versammlung. Kaum auf dem Friedhof angekommen, wurde Siavosh von einigen uniformierten Agenten angesprochen und dazu gedrängt den Besuch der Gräber kurz zu halten. Ihre Anordnung lautete: Keine Menschenansammlung! Siavosh, der in solche Situationen immer Ruhe und Überlegenheit ausstrahlt, erklärte den Agenten, dass es sich hier um die Würdigung zweier Kulturschaffender unseres Landes handele, die für ihre Dienste Respekt verdienten und dass niemand aus unseren Reihen an einer Eskalation interessiert wäre.
 
Trotz aller beschwichtigenden Bemühungen der Versammelten wurden wir dennoch schon nach einer halben Stunde gezwungen den Ort des Gedenkens zu verlassen, obwohl die Zeremonie auf zwei Stunden angesetzt war.
Einige Meter abseits von den beiden Gräbern der Ermordeten hatten sie sogar einige Totengräber angewiesen ein Loch in den Boden zu graben, um durch diese Arbeiten einen weiteren Grund dafür zu schaffen die Versammelten wegzuscheuchen. Kurze Zeit nach Verlassen des Friedhofs rief mich Mansoureh, die sich verspätet hatte, an. Sie klang irritiert und sagte, dass sie ganz alleine auf dem Friedhof sei und keine Spur von irgendeiner Versammlung zu sehen wäre.
Die Blumen, die auf den beiden Gräbern hingelegt worden waren, hatte sie während unseres Gesprächs in dem ausgehobenen Erdloch entdeckt.

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Als ich am frühen Morgen des nächsten Tages abreisen wollte, wurde ich am Flughafen von den Agenten des Geheimdienstes aufgehalten. Mein Reisepass wurde konfisziert und ich bekam eine Vorladung vor dem als Informationsministerium firmierenden Geheimdienst. Nach zwei Tagen wurde mir gesagt, dass das Ausreiseverbot Folge einer Anzeige des Geheimdienstes gegen mich sei. Der Büroleiter des Revolutionsgerichts, der von meiner Situation überrascht schien, fragte mit leiser Stimme, warum man mir denn noch weitere Probleme bescherte, da man ja sogar die Gedenkfeier für meine Eltern verboten hatte. Er tröstete mich und riet mir „brüderlich“ zur Geduld. Ich erwiderte in einem höflichen, aber distanzierten Ton, dass Geduld üben im Laufe der Jahre zu einer meiner großen Stärken geworden sei. Und ich dachte gleichzeitig, dass auch mein Misstrauen gegenüber einem freundlichen Büroleiter und seine „brüderlichen Ratschläge“ von meinen langjährigen Erfahrungen mit dem System herrührten.

Schon im Vorfeld meiner Reise hatte ich versucht mich mental auf härtere Reaktionen des Regimes vorzubereiten und mir unterschiedliche Situationen vorgestellt, um meine Reaktionen durchzuspielen und meine innere Haltung zu festigen. Ich hatte mir vorgenommen, beherrscht und beharrlich zu bleiben. Die Reaktionen auf meine Situation waren überwältigend solidarisch und liebevoll. Die Besorgnis um mein Schicksal war so groß, dass ich sehr oft die Anrufer beruhigen musste, indem ich sagte, dass es mir gut ginge und ich das Ganze als einen verlängerten Aufenthalt im Iran sähe.
 
Als das Ausreiseverbot insbesondere im Ausland auf große Kritik gestoßen war, bekam ich eine telefonische Vorladung zum Gespräch mit dem „Spezialisten“ des Geheimdienstes, der die Anzeige gegen mich veranlasst hatte. Das Gebäude, in dem ich vorstellig wurde, ist in Teheran bekannt. Es wird das „steinerne Gebäude“ genannt, da die hohen und langen Mauern, die das Gebäude umschließen, aus grauen Steinblöcken bestehen, die Angst und Unsicherheit verströmen. Kurz nach meiner Ankunft wurde ich in einen Raum gerufen, in dem mich zwei Agenten erwarteten. Einer der Männer saß hinter dem Schreibtisch, der andere mir gegenüber. Dieser führte das Verhör. Er nahm eine aggressive Körperhaltung an und starrte mich bösartig an. Ich starrte zurück und dachte an eine Zeit, in der Agenten wie diese die religiösen Vorschriften befolgten und Frauen nicht direkt ins Gesicht blickten. Nach einer Weile des gegenseitigen Anstarrens fing der Agent an mich mit lauter Stimme mit Anschuldigungen zu überschütten. Ich würde die Feinde des Landes bedienen und es gäbe sogar Berichte, wonach ich dafür Geld entgegen genommen hätte. Ich sei ein Propagandist gegen das Regime und würde die Gesetze brechen und Verbote missachten. Ich würde mit meinen Interviews provozieren und die Kreise meiner Aktivitäten und Kontakte würden stetig zunehmen. Außerdem warf er mir vor im Ausland mit Konterrevolutionären zu verkehren. Ich würde ohne Genehmigung im Iran ausstellen und im Ausland in Zusammenarbeit mit Theater- und Filmregisseuren Propagandastücke gegen das Regime produzieren. Ich missbrauchte die Kunst!

Irgendwann hatte ich angefangen auf seine Beschuldigungen zu reagieren und wurde auch laut. Da kam jemand und machte die Tür zu. Um mich zu beruhigen, bat ich um einen Tee. Der, der mir gegenüber saß, stand auf, ging vor die Tür und bestellte Tee. Ich fühlte mich in diesem Moment überlegen.

Nach dem Aufbau dieser Drohkulisse aus Verleumdungen ging der Agent zur zentralen Botschaft meiner Vorladung über: Das Regime sei bisher sehr geduldig mit mir gewesen. So könne es aber nicht weiter gehen. Ich müsste mit harten Konsequenzen rechnen und einen hohen Preis für mein Verhalten zahlen. Ich sollte ihm das Versprechen geben nicht mehr so weiter zu machen. Ich erwiderte, dass ich eigentlich diejenige wäre, die sich ständig in großer Geduld übe und dass ich diejenige sei, die einen unvorstellbar großen Verlust hinnehmen musste. Ich hätte den höchsten Preis schon bezahlt und fragte den Herrn, was er denn mit einem „hohen Preis“ meine? 10 Jahre? 15 Jahre? Ich denke, dass ich das aushalten könnte und wenn nicht, würde ich es ihn wissen lassen. Ich lächelte ruhig und bat zum WC gehen zu dürfen. Er zeigte mir den Weg. Als ich zurückkam, sagte er, dass mir mein Pass „in Kürze“ zurückgegeben werden würde. Ich sollte mir jedoch seine Worte in Erinnerung behalten.

Der andere Agent hatte mittlerweile angefangen mir einige Suggestivfragen zu meinem Privat- und Arbeitsleben zu stellen. Ich kannte diese Sorte von Fragen schon. Sie dienen bei einem Verhör dazu mir zu zeigen, dass ich genau beobachtet werde und sozusagen durchsichtig bin. Ich antworte darauf immer ruhig und indifferent, als ob ich mit einem neugierigen Nachbarn rede. Damit möchte ich zeigen, dass ich nichts zu verbergen habe und mir diese Art Durchsichtigkeit nichts ausmacht. Jedes Mal schlucke ich meine Wut und meinen Ekel vor diesen penetranten Blicken, die meine Privatsphäre zu beschmutzen versuchen, herunter.

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Während ich immer noch auf die Rückgabe meines Passes wartete, rief mich Ali mehrmals an. Er überredete mich an einer Sitzung der „Shariati-Stiftung“ teilzunehmen. Diese  sammelt unterschiedliche Stellungsnahmen zur Rolle von Ali Shariati in der iranischen zeitgenossischen Geschichte.
Ali wusste von meiner Aversion gegenüber Shariatis Gedanken und war genau aus diesem Grund daran interessiert meine Meinung zu hören. Es gehe ihm um Pluralismus und Vielfalt der Rückblicke und Meinungen und um das Verständnis der Komplexität der Geschichte.
Beim Besuch meiner Ausstellung war er in Begleitung Susan Shariati, der Tochter von Shariati, gekommen. Sie begrüßte den Vorschlag vor der Kamera ein Streitgespräch mit mir zu führen. Es wurde zu einem offenen und herzlichen Gespräch über eine Vergangenheit, die unsere beiden Schicksale bestimmt hatte - die Revolution von 1979. Jeder, der sich mit der Revolution und der darauffolgenden Islamisierung des Landes auseinandersetzt, weiß von der tragende Rolle Shariatis. Er war der einflussreichste Denker, der in den 1970er Jahren den Islam in eine kämpferische Ideologie verwandelte und damit eine junge Generation in seinen Bann zog. Shariati starb schon vor der Revolution, aber sein Einfluss reicht bis heute. Besonderes in den Kreisen der Reformisten, die den Islam als die treibende Kraft für die aktuelle Protestbewegung sehen und immer noch die eigene Identität mit Shariati in Verbindung bringen.
 
Heute beziehen sie sich aber auf den Shariati, der gegen die repressive Macht rebellierte und nicht auf den, dessen Radikalität im Fundamentalismus mündete.
Auch nach diesem Gespräch blieb mir unklar, ob die Religiosität der Reformisten eine treibende oder eine hemmende Kraft innerhalb der Protestbewegung ist.
Dass sie in der jetzigen Phase zur einzigen existierenden Alternative gegenüber den Machthabern geworden sind, entspricht der Realität der politischen Landschaft Irans. Ob aber die religiösen Reformisten sich auch in Zukunft gegenüber den Potentialen und Forderungen der Volksbewegung offen zeigen würden, ist für viele, unter anderem auch für mich, unklar. Hier einen Weg zu finden, der sowohl den Realitäten, als auch der eigenen kritischen Haltung gerecht wird, überfordert mich.

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Als ich schließlich meinen Pass zurückbekam und vor meiner Abreise zum letzten Spaziergang in unserem Viertel unterwegs war, erhielt ich eine SMS: „Montazeri ist tot!“ Ich war schockiert und wollte die Nachricht nicht glauben. Schon vor einigen Tagen hatte ich Ali meinen Respekt gegenüber diesem alten Geistlichen ausgesprochen, der im Gegensatz zu viele anderen Reformisten für mich moralisch glaubwürdig war. Ich sagte ihm, dass ich mir seit einiger Zeit vorgenommen hatte, Herrn Montazeri zu besuchen. Ich schuldete ihm diesen Besuch aus Dankbarkeit, weil er direkt nach der Ermordung meiner Eltern in einem offenen Brief diese Verbrechen hart verurteilt hatte und mir und meiner Familie seinen Beileid ausgedrückt hatte. Er hatte immer seine Söhne zu den alljährlichen Gedenkfeiern geschickt, die wir in den ersten fünf Jahren nach den Morden legal abhalten durften.
An diesen Morgen war Alis Stimme gebrochen. Ich fragte ihn, ob die Nachricht wahr wäre und als er leise bejahte, brach in Tränen aus. Auch als ich zu Hause ankam, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich hätte mich bei ihm bedanken müssen, als es noch Zeit war. Noch am selben Abend rief ich Montazeris Sohn an und teilte ihm mein tiefes Mitgefühl mit und sagte dass ich früh am Morgen abreisen werde und daher leider nicht an der Beerdigung von seinem geliebten Vater teilnehmen könnte. Er sagte, dass sein Vater über meine Situation informiert und besorgt gewesen war und dass er persönlich froh sei, dass ich endlich nach Hause zu meiner Familie reisen könnte. Ich sagte ihm, dass der Verlust seines Vaters für viele wie mich und meinesgleichen groß sei, weil er ein großer Fürsprecher für uns gewesen ist.

Als ich im Morgengrauen desselben Tages mit dem Taxi zum Flughaufen fuhr, schaute ich neugierig aus dem Fenster. Ich versuchte Menschen zu entdecken, die wie ich, zum Zeichen ihre Trauer um Montazeri, schwarz gekleidet waren. Als mein Taxi auf der Autobahn zum Flughafen abbog, dachte ich daran, dass andere weiterfahren würden, in Richtung Ghom, um bei der Beerdigung des Großayatollah zu demonstrieren und erneut den Ruf nach Freiheit erschallen zu lassen.


Februar 2010, Parastou Forouhar