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Erziehung zur Demokratie in Georgien. Kritische Bestandsaufnahme, Analyse und Perspektiven. Eine empirische Untersuchung

Lesedauer: 3 Minuten

Khatuna Tchanturia, Freie Universität Berlin

13. Juli 2009

Ziel dieser Forschungsarbeit ist eine kritische Bestandsaufnahme und die Reflexion des „Ist-Zustandes“ der georgischen Schule unter demokratiepädagogischen Gesichtspunkten. Weiterhin soll untersucht werden, welche pädagogischen Konzepte zum Thema „Erziehung zur Demokratie“ in georgischen Schulen vorhanden sind. Darüber hinaus soll ein auf der Grundlage der im theoretischen und im empirischen Teil gewonnen Erkenntnisse ein Konzept erarbeitet werden, das zur effektiven Förderung der Erziehung zur Demokratie in Schule und Unterricht eingesetzt werden kann. Hintergrund ist die Annahme, dass die Konzepte der Bildungsarbeit in Georgien wenig mit Demokratie-Lernen zu tun haben. Dies führt in der georgischen Schule zu einer Lehr- und Lernpraxis, die wesentliche Lernprozesse und –inhalte der Erziehung zur Demokratie vernachlässigt und behindert.  Solche Lernprozesse müssten  sich auf die Verankerung von demokratischen Kompetenzen wie Selbstständigkeit und Selbstverantwortung der Einzelnen beziehen sowie der Diskurs-, Kompromiss- und Konfliktfähigkeit, und das politische Interesse, das gesellschaftliche Engagement, das Rechts- sowie das Umweltbewusstsein fördern.

Ich möchte daher untersuchen, inwieweit die gegenwärtige Schulorganisation bzw. –kultur sowie die vorhandenen Konzepte der Bildungsarbeit in Georgien das Demokratie-Lernen begünstigen oder behindern. Bei der Untersuchung dieser Frage konzentriere ich mich auf die Untersuchung der  Möglichkeiten von Partizipation der Schülerinnen und Schüler in Schule und Unterricht. Ich gehe davon aus, dass sich an der formalen und inhaltlichen  Beteiligung von Schülern an schulischen Entscheidungsprozessen und an der Art und Weise, wie in der Schule Unterricht gestaltet wird, ablesen lässt, welche Einstellungen gegenüber Demokratie und demokratischen Strukturen in georgischen Schulen existieren und welches demokratische Bewusstsein bei Schülern und Lehrern in diesem Land vorhanden ist.

Die forschungsleitende Fragestellung der vorliegenden Arbeit lautet: Welche Einstellungen und Möglichkeiten zur Partizipation an der Gestaltung von Schule und Unterricht finden sich bei Schülerinnen und Schülern in Georgien?

Dieser Fragestellung gehe ich empirisch anhand einer standardisierten Befragung (Auswertung mit SPSS) in Kombination mit qualitativen Interviews (Auswertung mit qualitativer Inhaltsanalyse) nach. In Georgien werde ich Schüler (Stichprobenumfang 500 bis 700) der „Mittelschule“ (9., 10., 11. und 12. Klasse) anhand der von mir zu diesem Zweck entwickelten standardisierten Fragebögen befragen. Ein Teil der Schulen wird überregional nach Zufallsprinzip ausgesucht. Ein anderer Teil der Schulen wird nach dem Prinzip ausgesucht, dass sie sich durch ihre Vorreiterrolle beim Demokratie-Lernen auszeichnen. Sofern die Ressourcen des Projekts es zulassen, wäre es sinnvoll, eine dritte Gruppe von Schulen zu bilden, die wegen ihrer dezentralen Lage nur schwer von modernen Erziehungs- und Bildungskonzepten erreicht werden.

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