Um die Klimakrise zu verhindern, ist erstens notwendig, die Nutzung fossiler Brennstoffe und dadurch Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern und zweitens auch die Räume zu schützen und zu vergrößern, in denen Treibhausgase gespeichert werden. Böden, Wälder und Ozeane sind wichtige Speicher von Treibhausgasen wie Kohlenstoff, Methan und Lachgas – sogenannte Senken. Böden enthalten mehr Kohlenstoff als alle Pflanzen und die Atmosphäre zusammen.
Aufgrund des Klimawandels wird die Bodenatmung beschleunigt. Dadurch entweichen Treibhausgase schneller in die Atmosphäre und beschleunigen wiederum die Erderwärmung. Neben dem Klima trägt vor allem die Form der Landwirtschaft dazu bei, ob Treibhausgase im Boden bleiben oder nicht: Müssen Regenwälder Palmölplantagen weichen? Wird synthetisches Dünger oder organischer Kompost auf dem Acker ausgebracht?
Studien zeigen auf, dass Kohlenstoffbindung in Böden oder Wäldern zwar wichtig ist, jedoch keine Alternative zu massiver Emissionsreduktion sein kann. Bleiben Erdöl, Kohle und Gas, also stark verdichteter Kohlenstoff, in den tiefen Erdschichten, so ist das deutlich wirksamer, als sich auf die Speicherung von oberflächlichem Kohlenstoff in Böden oder Bäumen zu konzentrieren. Es gibt keine Garantie darauf, dass dieser langfristig im Boden bleibt. Die Wissenschaft ist sich zudem über konsistente und stichhaltige Berechnungsmethoden der Bodenspeicherung uneinig. Je nach Klimazone, geologischen Verhältnissen, Bodenbeschaffenheit, Wetter und landwirtschaftlichen Methoden variiert die Speicherkapazität stark.