Zeitgeschichte im Gespräch #19: Gedächtnisraum Europa


Lesedauer: 2 Minuten

Die Visionen des europäischen Kosmopolitismus. Eine jüdische Perspektive

9. Mai 2008

Heinrich-Böll-Stiftung, Vera Lorenz, Pressesprecherin
Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin;
T 030-285 34 - 217, F 030-285 34 - 494
Mobil 0160-365 77 13
E-Mail lorenz@boell.de

Datum: 18. Mai (Sonntag) 2008, 18.00 Uhr
Ort: Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Str. 40/41, Berlin-Mitte
Eintritt frei

Mit:
Natan Sznaider
, Autor des Buches "Gedächtnisraum Europa"
Micha Brumlik, Autor des Buches "Kritik des Zionismus"
Waltraud Meints-Stender, wiss. Mitarbeiterin im Hannah-Arendt-Zentrum der Universität Oldenburg

Moderation:
Marianne Zepp, Heinrich-Böll-Stiftung

Mit seinem Buch versucht Natan Sznaider in die sich verändernde Erinnerungskultur Europas die jüdische Erfahrung einzuschreiben. Er nutzt dafür den Begriff Kosmopolitismus.

Das Europa des 21. Jahrhunderts definiert sich kosmopolitisch. Kosmopolitische Gedächtniskulturen orientieren sich an universalen Symbolen wie der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" und dem Begriff des "Verbrechens gegen die Menschheit" - Schlagworte, die sich gerade in Europa nach der konkreten historischen Erfahrung des Mordes an den europäischen Juden als politische Grundbegriffe formierten. Bei all diesen Debatten in Europa werden jüdische Stimmen jedoch nicht wahrgenommen.

Natan Sznaider bezieht sich auf die Schriften von Hannah Arendt und versucht zu zeigen, wie sich in Europa eine neue kosmopolitische Sprache und Wirklichkeit herausbildet, die sich ohne Rückgriff auf das jüdische Gedächtnis vom Mord an Juden definieren will. Dem setzt der Autor die Erfahrung jüdischer Existenz, beginnend in der Vormoderne, entgegen. Ohne sie in Existenzialismen aufzulösen, stellt er sie in den Zusammenhang gelebter Randständigkeit, der Spannung zwischen Universalismus undethnischer Identität. Beides sind Phänomene pluraler moderner Gesellschaften.


In Zusammenarbeit mit dem Transcript Verlag.

Information:
Marianne Zepp,
T 030-285 34 234,
E-Mail: zeitgeschichte@boell.de

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