5.-7. Mai 2006
Im weltweiten Maßstab zeigt sich seit längerem ein Trend der Zunahme vitaler religiöser Gemeinschaften, die Anspruch auf politische Orientierung über den Bereich soziomoralischer Fragen hinaus erheben. Auch in den westlichen Gesellschaften ist zu sehen, dass mit Religion als einem politischen Faktor gerechnet werden muss. In der Debatte über den religiösen Fundamentalismus wird über die Grundzüge der Moderne gestritten: Er ist ein Binnenphänomen der Moderne selbst. Eine Herausforderung für demokratische Gemeinwesen bildet religiöser Fundamentalismus in jedem Fall,: Wo gefährdet er die Existenz einer „öffentlichen Vernunft“, die allen weltanschaulichen Lagern gleichermaßen zugänglich sein muss? Andererseits ergibt sich für Gesellschaften mit fragilen Systemen politisch-rechtlicher Ordnung die Erfordernis, Instrumente zu entwickeln, mit deren Hilfe religiöse Dimensionen von Konflikten wahrgenommen und bearbeitet werden können.
Die Tagung will den Dialog über religionspolitische Strategien unterstützen, die sich weder auf den „Antiterrorkampf“ beschränken noch an eine voraussetzungslose globale Verallgemeinerbarkeit des europäischen Modells glauben.
ReferentInnen
David Martin (London University)
Marcia Pally (New York University)
Hubert van Beek (Ökumenischer Rat der Kirchen)
Habila Istifanus (Justice and Peace Reconciliation Movement)
Vladimir Khulap (St.Andrews College Moskau)
Sönke Schmidt (Generaldirektion Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit Brüssel)
u.a.
Programm (PDF, 110KB)