3. September 2004
Die Sozialstruktur ist in ihren gesellschaftlichen und politischen Beständen seit Jahren im Wandel begriffen. Politische Verortungen werden unspezifischer, Wahlverhalten wird ungewisser, politische Eliten reagieren verunsichert. In welchem Umfang findet Wandel statt, und mischen sich potentielle Wählerschaften neu? Wie "offen" sind politische Zuordnungen? Sind die Bündnis Grünen Gewinner und Nutznießer dieser Entwicklungen?
Die Diskussion, inwieweit die Grünen mittlerweile mit beiden Großparteien koalitionsfähig seien, ist nicht neu. 1987/88 diskutierten die Baden WürttembergerInnen über eine Politik wechselnder Mehrheiten, 2001 verwies JürgenTrittin darauf, dass "Bündnisse mit der CDU nicht konfliktreicher sein müßten als mit der SPD".
Geht es darum, sich taktisch gegen die Krise der SPD abzusetzen? Gibt es ein grünes Selbstverständnis, das Koalitionen mit Schwarz verbietet? Steht Programmatik zur Disposition oder kann sie selbstbewußt gegenüber verschiedenen Koalitionen verteidigt werden? Arbeitet der sozialkulturelle Wandel einer politischen Kultur der erweiterten Optionen zu?
ReferentInnen
- Prof. Dr. Heiko Geiling, Politikwissenschaftler, Universität Hannover
- Dr. Rita Müller-Hilmer, Bereichsleiterin Politikforschung, infas Berlin
- Prof. Dr. Hubert Kleinert, Fachhochschule für Verwaltung des Landes Hessen
- Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
- Peter Siller, Geschäftsführender Vorsitzender der Grünen Grundsatzkommission und Vorstandsmitglied der Grünen Akademie
- Gabriele Langenstein, Geschäftsführerin Bündnis 90/Die Grünen Saarbrücken
u. a.
Das Werkstattgespräch wurde im Rahmen der Schriftenreihe der Grünen Akademie veröffentlicht und steht als Download bereit.