Vom Einwanderungsland zur Aufsteigerrepublik? Integration, Chancengerechtigkeit und Teilhabe in Deutschland


Lesedauer: 3 Minuten

20. Januar 2010

Heinrich-Böll-Stiftung, Vera Lorenz, Pressesprecherin
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T 030-285 34 - 217 F 030-285 34 - 494
mobil 0160-365 77 13
E-Mail lorenz@boell.de

Reihe "Was ist der deutsche Traum?"

Vom Einwanderungsland zur Aufsteigerrepublik?
Integration, Chancengerechtigkeit und Teilhabe in Deutschland


Datum: 27. Januar 2010 (Mi), 19 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, Berlin-Mitte

Eröffnung:
Ralf Fücks - Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung

Mit:
Armin Laschet - Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Cem Özdemir - Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
Shermin Langhoff - Theatermacherin und Künstlerische Leiterin, Ballhaus Naunynstrasse, Berlin

Moderation:
Harald Asel - rbb Inforadio

www.boell.de/wasistderdeutschetraum

Die zähe Diskussion, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei, ist verhallt und hat längst den Blick frei gegeben auf die prekäre Lage, in der sich viele Migrantinnen und Migranten heute am Rande der Gesellschaft befinden. Obwohl häufig mit großem Aufstiegswillen nach Deutschland gekommen, sehen viele Einwanderer für sich und ihre Kinder kaum Möglichkeiten, durch eigene Anstrengungen den sozialen Aufstieg zu erreichen. Angesichts zahlreicher struktureller Aufstiegsbarrieren hat Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, von Deutschland als einer "blockierten Gesellschaft" gesprochen.

Wenn also die Aufstiegschancen stark von der sozialen oder ethnischen Herkunft bestimmt werden, ist das nicht nur eine Ungerechtigkeit, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet, sondern auch ein ökonomisches Problem. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet fordert daher eine Rückbesinnung auf das Leitbild der "Aufsteigerrepublik". Bereits zweimal habe das Land große Integrationsleistungen vollbracht: Nach dem Krieg sind Millionen von Flüchtlingen erfolgreich integriert und nach 1989 ist die Einheit von zwei Staaten vollzogen worden. Nun gelte es, mit der Integration der Einwanderer die "dritte deutsche Einheit" anzustreben.
Können und sollten wir unsere Gesellschaft als Aufsteigerrepublik begreifen? Verstärkt das Leitbild vom sozialen Aufstieg eher die soziale Ungleichheit als dass es zu deren Überwindung beiträgt? Geht der Aufstieg von gesellschaftlichen Gruppen immer auch mit einer Bedrohung für die Etablierten einher? Wie ist es um die Aufstiegshoffnungen bei Migrant/innen bestellt?

Die Diskussion am 27. Januar ist die Ouvertüre für die neue Veranstaltungsreihe "Was ist der deutsche Traum?", die die Heinrich-Böll-Stiftung in den nächsten zwei Jahren Debatten rund um soziale Aufstiegsmöglichkeiten und gesellschaftliche Teilhabe widmet. Die Reihe mündet in eine Buchpublikation.

Nächste Themen:

#1 Was ist der deutsche Traum?
#2 Deutschland und der American Dream. Eine transatlantische Traumdeutung

Information:
David Handwerker,
E handwerker@boell.de T 030.285 34-236