Thomas Engel, Friedrich-Schiller-Universität - Jena
Das Erkenntnisinteresse zielt auf den subjektiven Umgang von Beschäftigten mit widersprüchlichen Anforderungen im Spannungsfeld von Partizipationsmöglichkeiten eines modernisierten Gesundheitsschutzes einerseits und Leistungsverausgabung sowie daraus resultierenden neuen gesundheitlichen Belastungsrisiken andererseits. Aus einer Beschäftigtenperspektive geraten sowohl Anspruch und Wirklichkeit der betrieblichen Gesundheitsverhältnisse, als auch Bedingungen für gesundheitsgerechtes Verhalten in den Blick. Dabei finden die Wettbewerbs- und Marktumwelten für Betriebe und Beschäftigte, daraus resultierende Leistungsverschärfung und Prekarisierungserfahrungen Berücksichtigung: Es wird die These verfolgt, dass unter den Bedingungen prekärer Arbeit Beschäftigte die Rekommodifizierung ihrer Arbeitskraft - und zugespitzt formuliert ihrer Gesundheit - neu verhandeln. Unter diesen Voraussetzungen stellt sich die Frage, ob die neuen Partizipationschancen überhaupt wahrzunehmen sind, oder ob sich eine Deregulierung des Gesundheitsschutzes in den Betrieben unhinterfragt durchsetzen kann.