Praktisch ging es in erster Linie darum, dass wir ausprobieren konnten. Ein besonderes Highlight war das Interview, das wir binnen kürzester Zeit führen und mit entsprechenden technischen Hilfsmitteln aufnehmen sollten. Überraschend und erfreulich zugleich, dass es ein Beitrag auf die Homepage von Frau Hempelmann geschafft hat. Es ist ein Interview, das Filiz, eine Anwärterin für das Medienprogramm, mit mir geführt hat. Sie stellte mir Fragen über meine Heimat Afghanistan und wie ich die Berichterstattung über mein Land einschätze.
Zurück zu unseren Beiträgen. Vom Arbeitsprozess bis zum fertigen Ergebnis ist es ein weiter Weg. Und auf diesem stolpert man über so einige Hindernisse: Was macht einen guten Artikel aus? Wie schaffe ich einen sanften Übergang? Diese und weitere Fragen stellten sich uns vor allem in der Arbeitsphase, einer Phase, in der wir am meisten lernten.
Die Präsentation unserer Texte bildete den Abschluss der Veranstaltung. Neben den unterschiedlichen, interessanten Beiträgen gab es konstruktives Feedback, sowohl von der Dozentin als auch von den Teilnehmern.
Die Atmosphäre war angenehm. Während der Arbeitsphase ging es allerdings jedem von uns anders. Die einen, die schon etwas mehr journalistische Erfahrung mitbrachten, schienen sich ihrer Sache sicherer zu sein. Die anderen, für die Journalismus noch ein Neuland ist, bewegten sich in kleinen Schritten auf dem journalistischen Terrain. Eines hatten wir doch alle gemeinsam: Wir waren neugierig darauf, was dieses Seminar uns bringen wird.
Mir hat das Seminar viel gebracht. Ich habe nicht nur neue theoretische Kenntnisse gewinnen können, sondern vor allem auch praktische. Und: Ich habe mehr über meine journalistische Arbeitsweise gelernt. Ich weiß jetzt, dass ein organisiertes Chaos und eine klare Vorstellung vom Endprodukt wahre Wunder bewirken können. Außerdem kam ich auf den Geschmack audiovisueller Medien, bislang war ich nur im Printbereich tätig.
Die Hilfestellungen der Dozentin waren äußerst hilfreich. Frau Hempelmann ist eine Journalistin mit Leib und Seele. Vielmehr aber noch ist sie ein Mensch. Womit sich Birand Bingül's Bemerkung während der Auftaktveranstaltung zu diesem Programm wieder einmal bewahrheitet hat. Er sagte: „Ein Journalist ist ein Journalist, ist ein Mensch.“
Medienvielfalt, anders: Junge Migrantinnen und Migranten in den Journalismus
Mit ihrer gemeinsamen journalistischen Nachwuchsförderung ermöglichen die Heinrich-Böll-Stiftung, die tageszeitung «taz», radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg – rbb, die Agentur «Zum goldenen Hirschen» und die Deutsche Welle interessierten jungen Migrantinnen und Migranten einen Einstieg in den Journalismus. mehr »» Stipendiat/innen berichten über Veranstaltungen im Begleitprogramm