Zur Feminisierung eines globalen Sports
Wollten Frauen Sport treiben, so ging dies immer mit einer „Feminisierung“ der Sportart einher. Felder wurden kleiner, Spielzeiträume kürzer, bestimmte Pässe verboten, um die weibliche Brust nicht zu gefährden.
Erst in den 1970er Jahren begann sich das dunkle Zeitalter des Frauensports langsam zu lichten. Der „Discourse of Empathy“ führte dazu, dass den Machtlosen die Teilhabe an der Gesellschaft per Verfassung zugesichert wurde (z.B. Title IX in den USA 1972) und ermöglichte die massive Inklusion von Frauen.
Aber wie weit geht die Partizipation von Frauen im Sport? Wird sie nachhaltig sein?
Wie wichtig ist das mediale Großereignis Fußball WM 2011 für die Neukonstruktion von Geschlechterverhältnissen?
Was bedeutet Sport für Frauen? Werden Frauen eines Tages genauso allumfassend mit Sport befasst sein wie Männer? Wollen sie das überhaupt?
Noch heute gilt im Fußball wie in den meisten Sportarten das Motto „separate but equal“. In keiner anderen gesellschaftlichen Sphäre wird diese Trennung noch akzeptiert. Wann also fordern wir erstmals gemischte Teams im Fußball, im Basketball, American Football?
Zum Schluss die vielleicht wichtigste Frage: Wann wird es die erste Quidditch WM geben? Denn die wird ganz sicher nicht mehr nach dem Geschlecht fragen.
Antworten auf diese Fragen und mehr liefert der faszinierende Vortrag des amerikanischen Soziologen und Politologen Prof. Dr. Andrei S. Markovits.
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Andrea Mesch, Programmteam Demokratie und Öffentlichkeit der Heinrich-Böll-Stiftung