Formen und Funktionen von Mündlichkeit in der Gegenwartsliteratur der "Sinti und Roma"
„Nicht zuletzt wird sich die Zukunftsfähigkeit des geistigen Konstrukts Europa am Umgang mit den Romvölkern messen lassen müssen.“ (Bogdal 2011, 10)
In der Dissertation "Formen und Funktionen von Mündlichkeit in der Gegenwartsliteratur der „Sinti und Roma“ untersuche ich am Beispiel ausgewählter Werke von Autorinnen und Autoren, die sich selbst als „Sinti und Roma“ bezeichnen, unter Hinzuziehung eines Systems zur Kategorisierung kognitiver, grammatischer und äußerungslinguistischer Aspekte referierter Rede, ob sich die Gegenwartsliteratur der „Sinti und Roma“ durch bestimmte Formen und Funktionen von Mündlichkeit auszeichnet. Die Untersuchung schließt die Frage ein, in welchem Ausmaß das mediale Zeitalter den Literaturbetrieb beeinflusst. Dabei wird allgemein die Bedeutung von Mündlichkeit in der Gegenwartsliteratur untersucht und besonders die Rolle des gesprochenen Sprachstils für „Sinti und Roma“-Werke, deren Kultur durch Forschungen traditionell im Bereich der Mündlichkeit verortet worden ist. Die Dissertation soll Bogdals (2011) Untersuchung weiterführen sowie die von Djuric formulierte Forschungslücke schließen (ebd. 2002, 11) und das kreative Schreiben der „Sinti und Roma“ in den literaturwissenschaftlichen Diskurs einschließen.
Bogdal, Klaus-Michael (2011): Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung, Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Djuric, Rajko (2002): Die Literatur der Roma und Sinti. Berlin: Edition Parabolis.