Pressemitteilung
Ist die Natur wirklich ein "knappes Gut"? Welche Strukturen halten die globale "Ressourcen-Bonanza" am Laufen? Gibt es einen gerechten Anteil an der Nutzung der Natur, die jedem Menschen zusteht? Wie könnte eine gerechte und demokratische Ressourcenpolitik aussehen, die den Korridor zwischen planetarischen Grenzen und der Einhaltung der Menschenrechte respektiert?
Zum heutigen "Internationalen Tag der Umwelt" stellt die Heinrich-Böll-Stiftung das Memorandum "Gerechtigkeit gestalten Ressourcenpolitik für eine faire Zukunft" zur Diskussion.
Mit dem Projekt "Ressourcengerechtigkeit in einer endlichen Welt" (Resource Equity in a Finite World) hat die Heinrich-Böll-Stiftung (hbs) junge Menschen aus 29 Ländern in zehn Zukunftswerkstätten in Lateinamerika, in Europa, im Nahen Osten und Nordafrika, in Afrika südlich der Sahara und in Asien miteinander über Fragen von Ressourcennutzung und -verteilung in Dialog gebracht. Bei einem gemeinsamen Workshop in Berlin diskutierten Delegierte jeder dieser Zukunftswerkstätten dann Erfahrungen und Visionen mit dem internationalen Team der Heinrich-Böll-Stiftung und einer Beratungsgruppe aus elf Umwelt- und Menschenrechtsexpertinnen und -experten aus aller Welt. Das Memorandum Gerechtigkeit Gestalten Ressourcenpolitik für eine Faire Zukunft ist das Ergebnis dieses zweijährigen Dialogprozesses. Es steht auf Englisch, Spanisch und Deutsch zur Verfügung.
In diesem Memorandum wird das Konzept der Ressourcenpolitik eingeführt. Es soll die Möglichkeit einer kritischen Analyse bieten und in die Entwicklung von Strategien einfließen, deren Ziel es ist, die Kontrolle und Nutzung der Natur zu verändern. Ressourcenkonflikte werden dabei als komplexe Interaktionen zwischen der Natur und den Menschen, ihren Interessen, Machtverhältnissen und Kulturen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene betrachtet. Dadurch können neue Strategien für eine sozial-ökologischen Transformation entstehen.
Das Memorandum führt die sehr unterschiedlichen Diskussionsverläufe der Zukunftswerkstätten zusammen. Es strebt nicht an, die Komplexität und Vielfalt der regionalen Debatten in vollem Umfang darzustellen. Es ist jedoch stark von den Ergebnissen der Zukunftswerkstätten, den Sichtweisen der Delegierten und Berater/innen inspiriert. Das Memorandum benennt aus einer internationalen Perspektive Grundsätze und Ideen für eine gerechte Ressourcenpolitik im Dreieck von sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit und Demokratie, die nun in die verschiedenen Länder und Regionen übertragen und dort angepasst und debattiert werden müssen.
Sunita Narain vom Centre for Science and Environment (CSE) in Indien, Jagoda Munic (Vorsitzende von Friends of the Earth International) und Kate Raworth (Autorin der Doughnut Economics) gehören ebenso wie Barbara Unmüßig (Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung) zum internationalen Projektbeirat. Alle vier erläutern in ihren Podcast- Interviews, was aus ihrer Sicht das Memorandum besonders macht und was es denjenigen bietet, die sich für eine gerechte Zukunft einsetzen.
Memorandum, Grafiken, Interviews
Fachkontakte:
Lili Fuhr
Referentin internationale Umweltpolitik
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Dr. Christine Chemnitz
Referentin internationale Agrarpolitik
E-Mail chemnitz@boell.de
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Presse:
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