Wie muss das Finanzsystem aussehen, um genügend Kapital für ökologische Innovationen und Investitionen zu Verfügung zu stellen? Analysen und Politikempfehlungen herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung
Wie kann privates Kapital für Investitionen in Deutschland gewonnen werden? Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel lässt jetzt eine hochrangig besetzte Kommission nach Antworten suchen. Wir schlagen vor, noch einen Schritt weiter zu gehen und diese Investitionen für eine dringend erforderliche grüne Transformation zu nutzen.
Mit dem Sammelband "Geld für den Wandel. Wie die grüne Transformation der Wirtschaft- und des Energiesektors finanziert werden kann" legt die Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Green European Foundation konkrete Vorschläge vor. Die Beiträge geben Antworten auf zwei Fragen: In welchen Bereichen gibt es Bedarf für Investitionen, die den ökologischen Umbau vorantreiben und nachhaltiges Wachstum generieren? Und wie sollte das Finanzsystem ausgestaltet werden, um genügend Kapital für ökologische Innovationen und Investitionen zu Verfügung zu stellen?
Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich Böll-Stiftung, fasst die Ergebnisse so zusammen: "Die ökologische Transformation der Wirtschaft erfordert einen intelligenten Mix aus öffentlichen und privaten Investitionen, eine ökologische Ausrichtung der Steuer- und Finanzpolitik, Anreize für nachhaltige Kapitalanlagen und eine stärkere Orientierung der Kreditvergabe an ökologischen Kriterien. Die Umstellung von Industrie, Energieerzeugung und Verkehr auf umweltfreundliche Verfahren und Produkte ist ein gewaltiges Investitionsprogramm. Dafür muss der Finanzsektor das notwendige Kapital bereitstellen".
Gerhard Schick verweist auf den Zusammenhang zwischen einer stärkeren Ausrichtung der Finanzwirtschaft an der Realwirtschaft und der Finanzierung der grünen Transformation. In seinem Beitrag beschreibt er die wichtigsten Baustellen für die Förderung grüner Investitionen. Simon Wolf wirft die Frage auf, ob wir mit Blick auf den Investitionsbedarf für die grüne Transformation eine stärkere Regulierung des Finanzsektors brauchen.
Andere Beiträge setzen sich mit den Finanzierungsschwierigkeiten der Realwirtschaft in Europa auseinander. Dazu kommen Texte, die sich mit der Förderung grüner Investitionen befassen. Karsten Löffler spricht sich im Interview für ein grünes Mainstreaming im Finanzsektor statt der Förderung einzelner Projekte aus. Stanislas Dupré und Jakob Thomä stellen drei erfolgversprechende Initiativen vor, um eine Dekarbonisierung der Wirtschaft zu finanzieren. Mehrdad Payandeh erläutert den Vorschlag eines europäischen Marshallplans, der öffentliche Investitionen und private Investitionen für die ökologische Modernisierung kombiniert. Ana Belén Sánchez analysiert den Stand der ökologischen Transformation in Spanien und Herausforderungen für ihre Finanzierung. Die Beiträge von Claudia Kemfert und Dorothea Schäfer sowie Silvia Kreibiehl und Ulf Moslener beschäftigen sich mit der Frage, wie mehr Kapital, insbesondere von großen institutionellen Investoren, die Energiewende vorantreiben kann. Philipp Lamberts blickt auf diebisherige und zukünftige Rolle desEuropaparlaments bei der Förderung der grünen Transformatn.
Schriften zu Wirtschaft und Soziales, Band 13:
Geld für den Wandel
Wie die grüne Transformation der Wirtschaft- und des Energiesektors finanziert werden kann
Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung
In Zusammenarbeit mit der Green European Foundation
Berlin, September 2014, 80 Seiten, ISBN 978-3-86928-132-2
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Fachkontakt: Ute Brümmer, T 030-28534-237, E-Mail bruemmer@boell.de
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