Podiumsdiskussion: Syrien und das Scheitern der Weltgemeinschaft


Lesedauer: 2 Minuten

Mittwoch, 4. November 2015, 19.30 Uhr - 21.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin 

Mit:

  • Botschafter Miguel Berger (Regionalbeauftragter für Nah- und Mittelost und Maghreb im Auswärtigen Amt), angefragt
  • Dr. Talal Nezameddin (Politikwissenschaftler/ Dekan American University of Beirut, Libanon)
  • Dr. Muriel Asseburg (Politikwissenschaftlerin, Forschungsgruppe Nahost Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin)
  • Prof. Dr. Andreas von Arnauld (Ko-Direktor Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht-Universität zu Kiel)
  • Frithjof Schmidt (stellv. Fraktionsvorsitzender/ Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Bündnis 90/Grüne)

Moderation: Dr. Antonie Nord (Referatsleiterin Referat Nahost & Nordafrika, Heinrich Böll Stiftung Berlin)

Trotz aller internationalen Bekundungen, den Konflikt in Syrien lösen und die Zivilbevölkerung besser schützen zu wollen, ist dies bislang nicht gelungen. Während die Kriegsverbrechen des Islamischen Staates (IS) international heftige Empörung hervorriefen, haben die Luftangriffe des Regimes von Bashar al-Assad weniger Aufmerksamkeit erregt. Dabei ist die große Mehrheit der Toten in Syrien Opfer der Angriffe des Assad-Regimes.

Mit dem militärischen Eingreifen Russlands auf der Seite seines Verbündeten Assad und den wahllosen Bombardierungen hat der Konflikt nun eine neue Eskalationsstufe erreicht – ein Ende des Krieges in Syrien ist dadurch jedoch nicht absehbar: Vielmehr erhöht die Intervention das Leid der Zivilbevölkerung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich noch mehr Menschen extremistischen Gruppen wie dem IS anschließen oder ins Ausland fliehen.

Der Westen hat dem russischen Vorgehen bisher nicht viel entgegengesetzt. Abgesehen von der verbalen Verurteilung der russischen Intervention scheint sich an der Syrien-Politik des Westens und der UN kaum etwas verändert zu haben: Die Weltgemeinschaft droht aufs Neue daran zu scheitern, die syrische Bevölkerung wirksam vor den Gräueltaten des Regimes und des IS zu beschützen.

An diesem Abend analysieren und diskutieren Expert/innen aus Wissenschaft und Politik die Folgen der militärischen Interventionen Russlands und der USA für die Zivilbevölkerung in Syrien, Russlands Kalkül und Reaktionsmöglichkeiten des Westens, die Rolle Assads sowie die möglichen diplomatischen und praktischen Schritte zum Schutz von Menschenleben wie Korridore oder Flugverbotszonen - vor allem aber auch die Frage, wie Deutschland und die EU auf eine Friedenslösung in Syrien hinwirken können, bei der alle am Konflikt beteiligten Mächte (Russland, Iran, Türkei, Saudi Arabien, USA) eingebunden werden.


Sprache: Englisch/Deutsch mit Simultanübersetzung


Pressekontakt:
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Tel.: +49-(0)30-285 34-202
E-Mail: alvarez@boell.de

Zum Warenkorb hinzugefügt: