Interaktives Informationsportal „G20 im Fokus“ der Heinrich-Böll-Stiftung: Über 80 Infografiken, vergleichenden Karten, factsheets und Studien mit grundlegenden und vertiefenden Informationen zur G20 / Analyse und Einordnung zur Zusammensetzung, Geschichte und aktuellen Arbeitsschwerpunkten der G20 / In deutscher und englischer Sprache
Berlin, 01. Dezember 2016 - Zum Beginn der deutschen G20-Präsidentschaft erklärte Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung anlässlich der Vorstellung eines Informationsportals der Stiftung zur G20 in Berlin: „Die Bundesregierung übernimmt den Vorsitz in schwierigen Zeiten: In einigen Ländern der Gruppe, die über entscheidende Wirtschaftsmacht verfügen, stehen die Zeichen in einem weltwirtschaftlich immer noch krisengeprägten Umfeld auf knallhartem Vorrang nationaler Interessen und Protektionismus. Von Trump wird selbst der historisch bedeutsame Konsens der Pariser Klimavereinbarung zur Disposition gestellt.“, sagte Unmüßig."Doch gerade jetzt ist das genaue Gegenteil dringend notwendig, nämlich ein effektiver Multilateralismus, der Lösungen für eine gerechtere, ökologische und menschenrechtsorientierte Politik organisiert.“, so Unmüßig.
„Dort, wo der Klub der 20 noch Handlungsfähigkeit demonstriert, stellt er die Weichen nicht selten falsch oder unzureichend. Die Finanzmarktregulierung bleibt hinter dem Notwendigen zurück. Wachstumsimpulse werden vor allem über globale Investitionsstrategien im Infrastrukturbereich vorangetrieben, die nicht im Einklang mit den Pariser Klimazielen stehen.“ kritisierte Unmüßig.
Dabei gehe es vor allem um billionenschwere Investitionen in Infrastrukturbereichen wie Transport, Energie- und Wasserversorgung.
„Diese Pläne sind zurecht nicht nur mit Blick auf ihre Wirtschaftlichkeit und demokratische Kontrolle umstritten“, so Unmüßig weiter. „Sie bergen darüber hinaus erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt. Hier betreiben die G20 Länder eine Parallelagenda, obwohl wir längst wissen, dass Wirtschafts-, Handels- und Finanzmarktpolitik sich an den Klima- und UN-Nachhaltigkeitszielen ausrichten muss“, sagte Unmüßig.
Diesen Zielen stünden die bislang von eher intransparenten Interessen und Absprachen geprägten G20-Verhandlungen über unterschiedliche Eigentums- und Finanzierungsmodelle entgegen.
“Für eine ehrliche öffentliche Debatte und demokratische Teilhabe sind fundierte Informationen essentiell. Deshalb haben wir mit dem Webportal „G20 im Fokus“ ein umfassendes und freies Informationsangebot für interessierte Bürger_innen, aber auch Multiplikator_innen wie Lehrer_innen und Journalist_innen geschaffen.“, so Unmüßig.
Das Informationsportal „G20 im Fokus“ (www.boell.de/g20) der Stiftung bietet in deutscher und englischer Sprache in zum Teil interaktiven Grafiken, vergleichenden Karten, factsheets und Studien sowohl grundlegende wie auch vertiefende Informationen zur G20 und den einzelnen Mitgliedsländern. Das online-Angebot liefert Analyse und Einordnung zur Zusammensetzung, Geschichte und aktuellen Arbeitsschwerpunkten der G20.
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