Kirsten Kemna, Ruhr-Universität – Bochum

Kommunen und ihre ‚neue alte‘ Rolle in der Pflegeinfrastruktur –  Neue Strukturen in der Steuerung und Koordination der pflegerischen Versorgung für ältere Menschen in Nordrhein-Westfalen?

Lesedauer: 2 Minuten

Mit der Entwicklung des Wohlfahrtspluralismus wurden viele Steuerungskompetenzen zentralisiert (z.B. Soziale Pflegeversicherung) und den Kommunen damit ihre Handlungsmöglichkeiten entzogen. Dennoch kommt ihnen weiterhin als kleinste politische Einheit („örtliche Träger“) die Verantwortung der kommunalen Daseinsvorsorge nach Art. 28 Abs. 2 GG .

Aktuell zeichnet sich – insbesondere in NRW – eine neue Entwicklung ab: Einige Kommunen greifen (wieder) aktiv in die pflegerische Infrastruktur ein. Bedingt durch steigende kommunale Ausgaben, aber auch durch neue gesetzliche Möglichkeiten, wie das neue Alten- und Pflegegesetz NRW.

In meiner Dissertation möchte ich einen Beitrag zu einem Bereich dieses Feldes leisten, der bislang noch nicht Gegenstand der Forschung war und an die Ergebnisse meiner Master-Arbeit anknüpft: Am Beispiel einer Fallstudie im Hochsauerlandkreis wurde deutlich, dass sich die Aufgabe dieser Kommune nicht nur auf eine u.a. von Burgi geforderte „feldübergreifende Koordination“ (Burgi 2013, S. 119) beschränkt, sondern Aspekte einer direkten kommunalen Steuerung der pflegerischen Versorgungsstruktur umfasst.

In dem Forschungsvorhaben soll die Rolle und die öffentlichen Aufgaben der Kommunen in Nordrhein-Westfalen sowie ihr institutioneller und sozialer Wandel im Bereich der pflegerischen Versorgungsstruktur untersucht werden. Dazu werden die Ansätze des soziologischen Neo-Institutionalismus herangezogen.

Zum Warenkorb hinzugefügt: