Presseeinladung

Next Generation Central Banking: Klimakrise, Ungleichheit, instabile Finanzmärkte


Lesedauer: 4 Minuten

Online-Konferenz zur Rolle der Zentralbanken: Politische Ziele jenseits ihres traditionellen Preisstabilitätsmandats?



Mittwoch 03. Februar, ab 16:45 Uhr – Freitag 05. Februar, 19:00 Uhr

Online-Event, Anmeldung hier



Die Konferenz wird im Rahmen des Projekts “Transformative Responses to the Crisis” von der Heinrich-Böll-Stiftung und Finanzwende e.V. mit einer großen Gruppe von europäischen Partnerorganisationen veranstaltet.


Mit u.a.:

Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung

Gerhard Schick, Vorstand Bürgerbewegung Finanzwende

Claudia Buch, Bundesbank Vizepräsidentin

Adam Tooze, Kathryn and Shelby Cullom Davis Professor für Geschichte; Columbia University

Fernanda Nechio, stellvertretende Gouverneurin für internationale Angelegenheiten und Risikomanagement bei der brasilianischen Zentralbank

Shamshad Akhtar, ehemalige Gouverneurin der Zentralbank von Pakistan

Vitor Constâncio, ehemaliger Vizepräsident, Europäische Zentralbank

Michael Horváth, Chefökonom, Nationalbank der Slowakei

Daniela Gabor, Professorin für Wirtschaft und Macro-Finance, UWE Bristol

Philippa Sigl-Glöckner, Dezernat Zukunft

Sven Giegold, Mitglied des Europäischen Parlaments, Mitglied der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament

Luis Garicano, Mitglied des Europäischen Parlaments, Vizepräsident der Renew Europe Group

Pierre Monnin, Senior Fellow, Council on Economic Policies

Benjamin Braun, Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung

Jens van’t Klooster, Postdoctoral Fellow am Institut für Philosophie, KU Leuven

Juliá Király, Professorin an der IBS, Budapest und ehemalige stellvertretende Gouverneurin der ungarischen Zentralbank

Sylvie Goulard, Vizepräsidentin der französischen Zentralbank

Sabine Lautenschläger, ehemaliges Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank

 

Themen, TeilnehmerInnen und Kernaussagen u.a.:

Die Rolle der Zentralbanken in der sozial-ökologischen Transformation (deutsch; englische Simultanübersetzung)

Mittwoch, 03.
Februar, 18:30–20:00 Uhr

Panel mit Claudia Buch (Bundesbank Vizepräsidentin) + Gerhard Schick (Finanzwende) + Adam Tooze (Columbia University) + Daniel Stelter (beyond the obvious)

Adam Tooze: “The financial crisis of march 2020 proved once again: we need to regulate shadow banking.”

Tempering inequality – What central banks can and cannot do

Donnerstag, 18:00–19:30     

Panel mit Pierre Monnin (Council on Economic Policies) und Vitor Constancio (ehem. Vizepräsident der EZB)

Input Pierre Monnin : “Monetary policy always impacts income and wealth distribution. Central bankers must take these distributive consequences into account, particularly their impact on vulnerable households, when implementing monetary policy.”

Central Banking and Climate change

Freitag, 16:45–17:00

Input Sylvie Goulard (Vizepräsidentin der französischen Zentralbank)

A new era of monetary financing?

Freitag, 17:00-18:15 Uhr

Panel mit Daniela Gabor (UWE Bristol) + Sabine Lautenschläger (ehem. Mitglied des Direktoriums der EZB) + Sylvie Goulard (Vizepräsidentin der französischen Zentralbank) + Frank van Lerven (New Economics Foundation)

Daniela Gabor: “Monetary financing is here to stay.
Now it needs a framework where governments and central banks fight societal challenges together. The climate crisis is the most pressing.”

Seit der globalen Finanzkrise 2008 haben sich die Rolle und das Repertoire der Zentralbanken stark verändert. Auch im März 2020 bewiesen die Zentralbanken einmal mehr, dass in Krisenzeiten vieles von ihnen abhängt: Mit ihrem entschiedenen und weitreichenden Handeln verhinderten sie, dass die Welt zusätzlich zu der schweren Gesundheits- und Wirtschaftskrise infolge der Pandemie einen Zusammenbruch der Finanzmärkte erlebte.

In demokratischen Gesellschaften erfordert dies eine breite gesellschaftliche Debatte über die Aufgaben der Zentralbanken – gerade in Zeiten finanzieller Instabilität, wachsender Ungleichheit und einer eskalierenden Klimakrise. Den Zentralbanken stehen mächtige Instrumente zur Verfügung. Sollten sie - und wenn ja, wie - politische Ziele jenseits ihres traditionellen Preisstabilitätsmandats unterstützen?

Die Konferenz "Next Generation Central Banking: Klimakrise, Ungleichheit, instabile Finanzmärkte" bietet der Debatte um diese entscheidenden Fragen ein Forum (engl.).

Das detaillierte Programm finden Sie hier, zur Anmeldung hier

 



Zur Konferenz sind drei Hintergrund-Papiere erschienen:



Jens van 't Klooster „The ECB’S Conundrum and 21st-Century Monetary Policy: How European Monetary Policy can be green, social and democratic”

Jens van `t Klooster bietet konkrete Vorschläge, wie das 30 Jahre alte Mandat der EZB aktualisiert werden kann, damit sie mit klaren demokratischen Leitlinien ihrer neuen Rolle in der sozial-ökologischen Transformation gerecht wird.



Benjamin Braun “Central Banking beyond Inflation”

Benjamin Braun zeigt, dass der enge Fokus auf Preisstabilität die Rolle der Zentralbanken weder im historischen Rückblick noch aktuell ausreichend erfasst. Er fordert, diesen weitergehenden Einfluss anzuerkennen und im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation zu gestalten.



Daniela Gabor “Revolution without revolutionaries: interrogating the new politics of monetary financing”

Das Papier von Daniela Gabor argumentiert, dass sich die fiskalpolitisch begründete Praxis von Zentralbanken, im großen Stil Staatsanleihen zu kaufen, dauerhaft und unumkehrbar etabliert hat. Es sei notwendig, dies offen Anzuerkennen, um so das Verhältnis zwischen Fiskal- und Geldpolitik ausbuchstabieren und für eine grüne Transformation nutzbar machen zu können.



Zum Download der Papiere hier


Für Interviews und Gespräche stehen einzelne TeilnehmerInnen gerne zur Verfügung, Kontakt über: presse@boell.de


Pressekontakt

Heinrich-Böll-Stiftung

Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher

alvarez@boell.de, +49 (0)30 285 34-202, +49 (0)160 365 77 22