
Das neue Semester beginnt und rund 180 weitere junge Menschen werden mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung studieren und promovieren. Aktuell fördert das Studienwerk 1500 Studierende und Promovierende. Das Interesse ist anhaltend und hoch – es kommen ca. 2.000 Bewerbungen im Jahr. Damit dürfte die Heinrich-Böll-Stiftung im Vergleich mit den anderen 12 Begabtenförderungswerken Deutschlands und im Verhältnis zu ihrer Größe einen Spitzenplatz einnehmen.
Begonnen hat alles vor 35 Jahren mit 22 Stipendien an internationale Studierende. Seit 1990 vergeben die Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin bzw. ihre drei Vorgängerstiftungen – die Frauen-Anstiftung in Hamburg, der Buntstift in Göttingen sowie die Heinrich-Böll-Stiftung in Köln – Stipendien an talentierte Studierende und Promovierende. Die Stiftung fördert junge Menschen, die leistungsorientiert sind, die Zivilcourage zeigen. Mehr als 5.500 Alumni in Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, Kultur und Medien setzen sich weltweit für Demokratie und Menschenrechte, für Ökologie und Klimaschutz, für Geschlechtergerechtigkeit und für Rechte von Minderheiten ein.
„Das Stipendium bedeutete für mich, mein ehrenamtliches Engagement neben dem Studium nicht den sonst notwendigen Nebenjobs opfern zu müssen, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Gleichzeitig eröffnete es mir einen breiten Horizont durch den Kontakt mit engagierten Mitstipendiat*innen und ihren vielfältigen Perspektiven“, erinnert sich Jan Philipp Albrecht, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Alumnus des Studienwerks.
Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht ihre Nachwuchsförderung auch als einen Beitrag zur Demokratieförderung. Sie engagiert sich für mehr Diversität und trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. Unterrepräsentierte Gruppen werden besonders gefördert: Frauen, besonders in den MINT-Fächern, Erstakademiker*innen, Menschen mit Migrationsgeschichte, People of Color und Geflüchtete.
Zweimal im Jahr kann man sich bewerben, zum 1. März und zum 1. September. Finanziert werden die Stipendien von Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und vom Auswärtige Amt. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit bis zu 500 Einzelveranstaltungen im Jahr, darunter Sommerakademien, Seminare, Bildungsreisen, Tagungen, Workshops, von Stipendiat*innen selbstorganisierte Arbeitsgruppen, Treffen der lokalen Hochschulgruppen ist neben der finanziellen Unterstützung ein echter Gewinn für alle Geförderten. Unterstützt, gefördert und beraten werden sie von den 34 Mitarbeitenden im Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung.