
Irina Sherbakova, geboren 1949 in Moskau, Historikerin, promovierte Germanistin. Langjährige Tätigkeit als Übersetzerin deutscher Belletristik. Seit Ende der 70-er Jahre Sammeln von Tonbandaufzeichnungen der Erinnerungen von Stalinismus-Opfern und GULAG-Inhaftierten. 1973-83 Redakteurin für die Zeitschrift „Sowjetliteratur“ und die Zeitung „Literaturnaja gazeta“. Bis 1990 freischaffende Übersetzerin und Publizistin. 1991 Redakteurin bei der „Nezavissimaja gazeta“. Von 1992 bis 2006 Dozentin an der Russischen Staatlichen Universität für Humanwissenschaften Moskau im Bereich Oral History. Zwischen 1994 bis 2012 Forschungsaufenthalte in Berlin, Wien und Freiburg und Gastprofessuren in Salzburg, Bremen und Jena. Seit 1999 Leiterin der Bildungsprogramme der Gesellschaft für historische Aufklärung „Memorial“ in Moskau mit Schwerpunkt Oral History, darunter Projekte mit Ostarbeitern und KZ-Häftlingen. 2012 Kuratorin der Ausstellung „GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“ von Memorial in Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Mitglied der Kuratorien der Gedenkstätte Buchenwald, von Aktion Sühnezeichen und der Gräfin-Dönhoff-Stiftung. Zahlreiche Publikationen, Herausgeberin von Bänden zu den Themen Stalin-Opfer, Totalitarismus, GULAG, Ostarbeiter, Gedächtnisproblematik. Vielfach auch auf Deutsch erschienen. 2013 Medaille der Menschenrechtsbeauftragten der Russischen Föderation. 2014 Carl von Ossietzky – Preis.