Im Jahr 2000 verabschiedete die UN eine Resolution für eine geschlechtersensible Friedens- und Sicherheitspolitik | Das neue Buch des Gunda-Werner-Instituts wendet sie auf Europa an
Seit 31. Oktober 2000 gibt die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete UN-Resolution 1325 den Weg zu einer geschlechtersensiblen Friedens- und Sicherheitspolitik vor und könnte ein Meilenstein für die internationale Politik sein. "Doch sie hat bisher keine eigene institutionelle Kraft im UN-System und in der internationalen Staatengemeinschaft entfaltet", konstatiert Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Zum 8. Jahrestag fordert sie: "Die UN-Resolution 1325 muss endlich umgesetzt werden!"
Eine Forderung, für die sich viele Frauen und Frauennetzwerke weltweit seit Jahren einsetzen. Doch die Widerstände sind groß. Auch in Europa.
Auch hier - wie in allen Weltregionen - können Frauen die großen Linien der Sicherheitspolitik noch immer nur selten mit bestimmen. Zugleich sind gerade sie und Kinder die Hauptleidtragenden von Kriegen und Konflikten. Fast immer sind Frauen aber auch die Hoffnungsträgerinnen beim Wiederaufbau kriegsgebeutelter Länder. Seit langem setzen sich Frauenorganisationen dafür ein, dass Frauen über Konfliktprävention und Militäreinsatz und zivile Maßnahmen maßgeblich mitentscheiden.
Gitti Hentschel vom Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung erklärt, was mit dem Buch "Hoffnungsträger 1325" erreicht werden soll: "Das Buch schließt Wissenslücken über geschlechtersensible friedens- und sicherheitspolitische Ansätze und beleuchtet kritisch die gegenwärtige Politik - auch in ihren Wirkungen auf Drittländer, in denen die EU oder Deutschland sich an internationalen Militärmissionen beteiligen."
Außerdem werden Vorschläge und Initiativen für die Umsetzung der Resolution präsentiert. Das Buch bietet Beiträge u.a. von Sanam Naraghi Anderlini, Andreas Zumach, Karen Barnes, Lynne Christine Alice, Mariam Notten, Frauke Seidensticker und Ute Scheub.
Hoffnungsträger 1325
Eine Resolution für eine geschlechtergerechte Friedens- und Sicherheitspolitik in Europa
Hrsg. im Ulrike Helmer Verlag vom Gunda-Werner-Institut für Feminismus und
Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung
Königstein/Ts., Oktober 2008, 272 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-89741-282-8
Das Buch ist bei der Stiftung erhältlich. Bestelladresse: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin, Tel. 030-285340, Fax: 030-28534109, E-mail: info@boell.de, Internet: gunda-werner-institut.de
Das Buch ist auch im Bookshop der Heinrich-Böll-Stiftung erhältlich.
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Fachinformationen:
Gitti Hentschel, 030-285 34 121, hentschel@boell.de