Der Konflikt im Nahen Osten. Politische Perspektiven nach dem Gaza-Krieg
Öffentliche Podiumsdiskussion
Mittwoch, 21. Januar 2009, 19.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage, Schumannstraße 8,
10117 Berlin (gegenüber dem Deutschen Theater)
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich
Mit
Prof. Dan Jacobson
Fachbereich für Arbeitswissenschaften an der Universität Tel Aviv, Mitglied des
Vorstandes der Partei Meretz und von Peace Now, Tel Aviv
Raji Sourani
Leiter des Palestinian Centre for Human Rights in Gaza, Palästinensisches
Autonomiegebiet, Gaza-Stadt
Muriel Asseburg
Leiterin der Forschungsgruppe Naher/ Mittlere Osten und Afrika,
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
Moderation:
Joachim Paul, Büroleiter Heinrich-Böll-Stiftung, Ramallah
INTERVIEWS
Dan Jacobson aus Tel Aviv und Raji Sourani aus Gaza-Stadt stehen am 21. und 22. Januar für Interviews zur Verfügung. (Kurzbiografien siehe unten)
Nach dem Ende der Waffenruhe am 19. Dezember und dem fortgesetzten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel am 27. Dezember seine Militäroperation "Gegossenes Blei" gestartet: Seit Ende Dezember fliegt die israelische Armee Luftangriffe auf den Gazastreifen. Seit dem 3. Januar sind auch Bodentruppen in das palästinensische Autonomiegebiet eingerückt. Der israelisch-palästinensische und der innerpalästinensische Konflikt sind eskaliert, die Fronten zwischen Israel und Palästinensern erhärtet. Hamas und Fatah sind weiterhin gespalten.
Der Krieg hat die bereits bestehende humanitäre Notsituation in Gaza verschärft, so dass die Vereinten Nationen auf eine sofortige Waffenruhe drängen. Die internationale Gemeinschaft versucht, zwischen Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde, Ägypten und auch der Hamas zu vermitteln, um eine diplomatische Lösung herbei zu führen.
Wie realistisch ist die Option einer Zweistaatenlösung Israel und Palästina? Welche Funktion könnten ausländische Truppen bei der Absicherung eines Waffenstillstandes übernehmen? Wie werden die politischen Folgen des Krieges in Israel und in den arabischen Nachbarstaaten bewertet?
Simultanübersetzung Deutsch - Englisch
KURZBIOGRAFIEN:
Dan Jacobson
Der Soziologieprofessor lehrt an der Universität Tel Aviv und ist Mitglied des Vorstandes der Partei Meretz und der Friedensorganisation Peace Now. Er gilt als prominenter Vertreter des Friedensbewegung und plädiert für eine gerechte Zwei-Staaten-Lösung. Peace Now und die oppositionelle linksliberale Meretz-Partei sind für eine Waffenruhe.
Raji Sourani
Der Anwalt lebt in Gaza-Stadt und ist Leiter der Menschenrechtsorganisation Palestinian Centre for Human Rights, die er 1995 gegründet hat. Souranis Jugend in Gaza war geprägt von der israelischen Besatzung. Die tägliche Unterdrückung beschreibt er als "natürlichen" Nährboden für sein Engagement. Die etwa fünfzig Mitarbeiter des Palestinian Centre beraten die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und vertreten ihre Interessen. Eine Gruppe junger Anwältinnen kümmert sich insbesondere um Frauenrechte.
Fachkontakt:
Bernd Asbach
Tel. 030-285 34-351
E-Mail: asbach@boell.de