G8-Gipfel in L'Aquila, Italien

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7. Juli 2009

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G8-Gipfel in L'Aquila, Italien:
Barbara Unmüßig fordert richtungweisende Signale der G8-Industrieländer für Weltklimakonferenz in Kopenhagen

Zum Auftakt des G8-Gipfels (8. bis 10. Juli) in L'Aquila, Italien, erklärt Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung: "Wenn der G8-Gipfel in L'Aquila keine Zeitverschwendung werden soll, müssen die G8-Staaten beim globalen Klimaschutz endlich Flagge zeigen und ihre Verantwortung für den Klimawandel übernehmen".

Barbara Unmüßig fordert konkrete Signale für die Weiterverhandlung eines UN-Klimaregimes nach 2012:  "Die G8-Industrieländer könnten die Weichen stellen für eine erfolgreiche UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, indem sie sich zur 80-Prozent-Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2050 verpflichten. Ohne glaubwürdige Signale der wichtigsten Industrieländer wird es keine aktivere Beteiligung der Schwellen- und Entwicklungsländer an einem globalen Klimaabkommen geben".

Unmüßig appelliert an die G8, ein umfangreiches Finanzierungspaket für weltweite Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu schnüren: "Die Industrieländer stehen in der historischen Pflicht, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in den betroffenen Ländern des Südens zu finanzieren. Die G8-Staaten könnten sofort und unabhängig vom Ergebnis der Klimaverhandlungen in Kopenhagen Finanztransfers beschließen. Auch das würde den Weg ebnen für ein erfolgreiches Abkommen in Kopenhagen". 

Für die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die Klimakrise trage der reiche Norden die Verantwortung: Die sozialen und ökologischen Folgen seien längst bei den Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern angekommen, ohne dass die Industrieländer bislang bereit wären, die entsprechende Verantwortung zu übernehmen.

"Auf gebetsmühlenartig vorgetragene Versprechungen kann der G8-Gipfel in Italien verzichten. Davon gab es auf früheren G8-Treffen genug. Dieser G8-Gipfel macht nur Sinn, wenn endlich konkrete und überprüfbare Zusagen für Klimaschutz und Finanztransfers folgen", so Unmüßig.

Vom 7. bis 18. Dezember 2009 soll die Weltgemeinschaft auf der 15. Konferenz der Mitgliedsländer der UN-Klimarahmenkonvention (COP 15) in Kopenhagen eine Nachfolgeregelung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll verabschieden. Zu den Verhandlungsschwerpunkten zählen u.a. Mitigation (Vermeidung von CO2-Emissionen), Adaptation (Anpassung an den Klimawandel), Technologieentwicklung und -transfer, Finanzierung und Waldschutz.

Interviews
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