Bildungsgerechtigkeit im Lebenslauf - Empfehlung der Schulkommission erschienen

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9. Dezember 2009

Rund 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler verlassen in Deutschland die Schule mit erheblichen Bildungsdefiziten. Sie haben Probleme im Arbeitsleben und können an Politik und Kultur nur eingeschränkt teilhaben. Insgesamt geht es um rund zwei Millionen Jugendliche - häufig sind sie männlich und haben einen Migrationshintergrund. Ihnen drohen Arbeitslosigkeit und sozialer Ausschluss. Diese Bildungsarmut ist nicht nur ein Makel für die Betroffenen, sie ist auch für Staat und Gesellschaft ein Problem.

Bei allen Verbesserungsbemühungen im Bildungssystem werden die Lern- und Lebenschancen von bildungsarmen Kindern und Jugendlichen immer noch zu wenig beachtet.

Aus diesem Befund zieht die Schulkommission der Heinrich-Böll-Stiftung in ihrer Empfehlung einen radikalen Schluss: Sie stellt die sogenannte "Risikogruppe" ins Zentrum der Bildungsreform. Hier geht es um die Verbesserung  der Förderfähigkeit der Schulen insgesamt. Die Schulkommission plädiert für eine nicht diskriminierende Leistungsorientierung. Sie rückt die individuelle Förderung und die Durchlässigkeit des Bildungssystems in den Mittelpunkt.

"Die Kommission verdient ein großes Kompliment: Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die beste Empfehlung zu Fragen der Bildungsgerechtigkeit, die mir bekannt ist." Prof. Jürgen Baumert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Schriften zu Bildung und Kultur: Band 3:
Bildungsgerechtigkeit im Lebenslauf - Wie Bildungsarmut nicht weiter vererbt wird
Eine Empfehlung der Schulkommission der Heinrich-Böll-Stiftung
Mit ergänzenden und weiterführenden Beiträgen
Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung
Berlin, November 2009, 60 Seiten
ISBN 978-3-86928-017-2
Die Studie als PDF downloaden (64 Seiten, 996 KB)

Fachkontakt:
Stephan Ertner
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