ZukunftsWerkStadt #9: Kreative Städte in Deutschland - ein Praxisworkshop


Lesedauer: 3 Minuten

15. Januar 2010

Datum: Fr., 22. Januar 2010, 13.30 - 21.00 Uhr
Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln

Sa., 23. Januar 2010, 10.00 - 13.00 Uhr: Streifzug durch Kölns Kreativquartiere

Mit u.a.:

Kurzbiografien der Referent_innen, detailliertes Programm und FAQ zur Kreativen Stadt finden Sie im Kalender.

"Komm in die Gänge" - mit dieser Aufforderung streitet eine gleichnamige Initiative für eine kulturelle Nutzung des Hamburger Gängeviertels. Sie wendet sich gegen Abriss und kommerzielle Nutzung im Quartier und hat damit eine Debatte in der Hansestadt entfacht. Keinesfalls handelt es sich um einen Einzelfall. Auch auf dem Berliner RAW-Gelände, im Frankfurter Nordend und im Belgischen Viertel in Köln haben sich Kreativquartiere entwickelt, deren räumliche Dynamik politische Kontroversen erzeugt.

Bis vor Kurzem noch folgten viele Kommunen in Deutschland dem Leitbild der "Creative City". Städte beauftragten Konzepte, Kulturwirtschaftsberichte und Strategien zur Ansiedlung von Wissensökonomien und Kreativunternehmen. In Zeiten der Wirtschaftskrise ist es ruhiger um derartige Initiativen geworden. Möglicherweise taugt das Leitbild der Kreativen Stadt mit der Betonung von Kreativ- und Kulturwirtschaft als endogenes Potenzial aber gerade in der Krise als wirksame Alternative für die Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung.

Die Heinrich-Böll-Stiftung und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH (ILS) laden zum Praxisworkshop bundesweit Stadtentwicklungsexpert_innen, Politiker_innen und Projektemacher_innen ein, damit sie ihre Erfahrungen mit Kreativitätsstrategien austauschen, kritisch abgleichen und neue Ideen diskutieren können. Die Veranstalter knüpfen damit einerseits an den Kongress "Re-Build This City!" der Heinrich-Böll-Stiftung und andererseits an das Forschungsprojekt "Agenda für eine kreativitätsorientierte Stadtentwicklungspolitik in NRW" des ILS an. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Ist "Kreative Stadt" ein zeitgemäßes Konzept für die Stadtentwicklung? Für welche Stadttypen eignet es sich besonders? Welche Strategien und Ziele verfolgen Städte bei der Unterstützung von Kreativ- und Wissensökonomien, wie realisieren sie konkrete Programme und Projekte? In welchem Zusammenhang steht die Förderung urbaner Lebensqualität in den Stadtquartieren mit der Entwicklung einer "Kreativen Stadt"? Wie gehen Städte mit parallel stattfindenden Aufwertungs- und Verdrängungsprozessen in urbanen Kreativquartieren um?

Der Praxisworkshop wirft einen vergleichenden Blick auf die Beiträge verschiedener Politikbereiche wie Wirtschaftsförderung, Kulturpolitik und Stadtentwicklung. Ziel ist es, politisch differenzierte, integrierte Handlungsanleitungen zum Umgang mit der "Kreativen Stadt" zu entwickeln.

Fachkontakt:
Judith Utz
Telefon: 030-285 34-249
E-Mail: utz@boell.de

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