Abgeordnete in Afghanistan: Konflikte, Kompromisse, Kollaborationen


Lesedauer: 3 Minuten

2. September 2010

Buchpräsentation und Podiumsdiskussion
Datum: Mittwoch, 8. September 2010, 19:00 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin-Mitte



In Afghanistan ist es für Frauen weiterhin sehr schwierig, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen. Überfälle, Selbstjustiz und Gerichtsverfahren, die gegen die Menschenrechte und die Rechte der Frauen verstoßen, sind an der Tagesordnung.

Auch im afghanischen Parlament ist die Situation kompliziert. Inwieweit gelingt es den gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten, Alternativen zu den traditionellen Machtstrukturen zu schaffen? Vor welchen Hindernissen stehen sie?

Auf der Basis von Interviews, die in den Jahren 2007 und 2008 in Kabul mit männlichen und weiblichen Abgeordneten geführt wurden, untersucht die Publikation "Abgeordnete in Afghanistan" von Andrea Fleschenberg die Realitäten der Parlamentsarbeit in Afghanistan. Sie bietet die seltene Gelegenheit, Einblick in das Selbstbild und die Rolle der Frauen im Parlament zu gewinnen. Von den 91 Parlamentarierinnen der beiden Kammern nahmen 76 an der Studie teil.


mit 

  • Dr. Andrea Fleschenberg, Universität Marburg, Autorin der Studie "Abgeordnete in Afghanistan"
  • Sanjar Sohail, afghanischer Journalist und Chefredakteur der Tageszeitung Hasht-e Sobh ("Acht Uhr Morgens"), Kabul
  • Dr. Soraya Rahim Sobhrang, Frauenrechtlerin und Menschenrechtsaktivistin, Kabul
  • Martin Kipping, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Berlin

Moderation:
Dr. Bente Scheller
, Büroleitung, Heinrich-Böll-Stiftung, Kabul

Teilweise in Dari mit Simultanübersetzung
.....

Interviews:
Die Referenten/innen aus Afghanistan stehen am 8. und 9. September in Berlin für Interviews zur Verfügung.


Kurzbiografien:

Dr. Soraya Rahim Sobhrang
Die Frauenrechtlerin und Menschenrechtsaktivistin setzt sich seit langem für die Bekämpfung aller Formen von Gewalt gegen Frauen ein. Sie lebte einige Jahre in Deutschland, wo sie sich in den Bereichen Management, Frauenrechte, Gender und Psychologie weiterbildete. Seit ihrer Rückkehr nach Afghanistan ist sie innerhalb der "Afghanistan Independent Human Rights Commission" (AIHRC) für den Schutz von Frauenrechten zuständig.

Sanjar Sohail
Der afghanische Journalist und Chefredakteur der Tageszeitung Hasht-e Sobh ("Acht Uhr Morgens") führte im April 2010 Interviews mit Bewohnern Kabuls, um die Meinung der Afghanen/innen zur Präsenz der internationalen bzw. speziell der deutschen Truppen zu erfassen. Dabei stieß er auf sehr viel positivere Reaktionen, als es die Berichterstattung in westlichen Medien vermuten ließ. Nach Ansicht Sohails geben diese Medien oft ein falsches Bild der Stimmung wieder, indem die afghanische Bevölkerung mehrheitlich als kritisch hinsichtlich der Präsenz der internationalen Truppen präsentiert wird.

Pressekontakt:
Karoline Hutter, Pressereferentin, Heinrich-Böll-Stiftung, Tel. 030-28534-202, hutter@boell.de

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