Podiumsdiskussion: Erinnerungsprozesse - Kampf gegen die Straflosigkeit in Argentinien
Podiumsdiskussion
Datum: Dienstag, 28. September 2010, 18.30 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Lateinamerika kämpft bis heute mit dem Vermächtnis von Diktaturen und Bürgerkriegen der 70er und 80er Jahre. Auch in Argentinien haben die Angehörigen der 30.000 Verschwundenen der Diktatur der Militärjunta nach dem großen Junta-Prozess 1985 ein Jahrzehnt lang keine Antwort auf ihren Ruf nach Gerechtigkeit erhalten. Mitte der neunziger Jahre wurde eine zweite Runde von Justizprozessen eröffnet, die bereits zu zahlreichen Verurteilungen geführt hat.
Welche Erwartungen werden mit den strafrechtlichen Prozessen verbunden und können diese allein den gesellschaftlichen Heilungsprozess voran treiben?
mit
- HORACIO VERBITSKY, Journalist und Autor, Präsident der Menschenrechtsorganisation CELS, beratendes Mitglied der Organisationen Human Rights Watch und Consorcio Internacional de Periodistas de Investigacion
- DANIEL RAFECAS, Bundesrichter, Ermittlungsrichter in Prozessen gegen ehemalige Militärs
- RODOLFO YANZON, Rechtsanwalt der Angehörigen deutscher Folteropfer und Verschwundener in Argentinien, Mitbegründer der Anwaltsorganisation CAOS, die in allen wichtigen Verfahren Diktaturopfer vertritt
- PALOMA MONTES ARAYA, Mitarbeiterin von H.I.J.O.S., Organisation der Kinder der Verschwundenen und Getöteten der Militärdiktaturen in Lateinamerika der 70er Jahre, Madrid
- WOLFGANG KALECK, Generalsekretär des ECCHR, Rechtsanwalt der Angehörigen der Verschwundenen in deutschen Verfahren
Moderation:
- DR. ESTELA SCHINDLER, Universität Heidelberg
Sprache:
Spanisch-Deutsch mit Simultanübersetzung
Interviews:
Die Referenten/innen aus Argentinien stehen am Mo, 27., und Di., 28. September in Berlin für Interviews zur
Verfügung. Kurzbiografien siehe:
https://www.boell.de/calendar/VA-viewevt-de.aspx?evtid=8516&returnurl=/index.html
Frankfurter Buchmesse 2010:
Auf der Frankfurter Buchmesse 2010, deren diesjähriger Ehrengast Argentinien ist, wird die Heinrich-Böll-Stiftung mit einem Stand, einer eigenen Publikation und Veranstaltungen präsent sein. Informationen zur
Publikation "Argentina Copyleft" auf: https://www.boell.de/calendar/VA-viewevt-de.aspx?evtid=8415
Pressekontakt:
Karoline Hutter, Pressereferentin, Heinrich-Böll-Stiftung,
T 030-285 34-202, M 0160-365 7722, E hutter@boell.de