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Komponente Umwelt und Nachhaltige Entwicklung

Lesedauer: 3 Minuten
Kenianische KleinbäuerInnen bessern ihr Einkommen mit dem Züchten von Setzlingen für die Aufforstung von Wäldern auf. 

25. Juni 2008
Die Region Ostafrika ist durch eine besonders hohe Vielfalt an Arten und Ökosystemen gekennzeichnet. Allerdings leiden die Menschen dort unter erheblichen Umweltproblemen und die landwirtschaftlichen Erträge sind niedrig. In einem semi-ariden Klima mit häufigen Dürreperioden gefährdet die Degradation der natürlichen Ressourcen die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung. Kriege und Konflikte in der Region führen zu Flüchtlingsbewegungen und verstärkter Migration in die Städte.

Die wichtigsten Umweltprobleme in Ostafrika sind Überweidung, Abholzung, Wasserknappheit, Verlust der Biodiversität und städtische, industrielle Verschmutzung.

Zwar existiert in den meisten Ländern der Region eine Umweltgesetzgebung, oft mangelt es jedoch an der Umsetzung. Die staatlichen Institutionen, wie Umweltämter und Umweltministerien, sind schwach und aufgrund defizitärer Ausstattung und geringer Fachkenntnisse der MitarbeiterInnen nur bedingt funktionsfähig. Auch der wachsenden und erstarkenden Zivilgesellschaft in der Region fehlt es noch an Ressourcen und Durchsetzungsfähigkeit für eine wirksame Lobbyarbeit zu Umweltthemen. 
    
Aufgrund der knapper werdenden natürlichen Ressourcen in Ostafrika besteht die reale Gefahr einer Zunahme von Konflikten um natürliche Ressourcen wie Wasser und Land. Ressourcenschutz hat also auch konfliktpräventiven Charakter. Männer und Frauen sind hiervon unterschiedlich betroffen, so dass eine Berücksichtigung der Geschlechterperspektive in der Umweltpolitik für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung wichtig ist.

Mit der Programmkomponente „Umwelt und nachhaltige Entwicklung“ leistet die Heinrich-Böll-Stiftung einen Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressourcen und einer nachhaltigen Entwicklung in der Region. Durch die Stärkung der Rolle von zivilgesellschaftlichen Umwelt-Organisationen, die sich in politischen Entscheidungsprozessen sowie  in der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Bevölkerung engagieren, soll Einfluss auf die Umweltsituation in der Region genommen werden. Dabei geht es einerseits um die Erweiterung der Fachkenntnisse der Akteure zu Umweltthemen und Umweltpolitik. Andererseits soll die Vernetzung gefördert werden, um durch verbesserten Informationsaustausch und Kommunikation Synergieeffekte möglich zu machen.

Zielgruppe der Umweltkomponente der Stiftung sind daher vor allem zivilgesellschaftliche Akteure, die sich im Umweltbereich engagieren. Die Stiftung unterstützt einzelne Partnerorganisationen in ihren Projektaktivitäten im Bereich Ressourcenschutz, Umweltbildung und Umweltlobbying.

Darüber hinaus veranstaltet das Regionalbüro in Nairobi wie auch das Landesbüro in Addis Abeba regelmäßige Diskussionsforen und erstellt Studien und Publikationen zu konkreten Einzelthemen. Diese Foren ermöglichen einen Austausch zivilgesellschaftlicher und auch staatlicher Akteure auf nationaler, regionaler und auch internationaler Ebene zu aktuellen Umweltthemen und nachhaltiger Entwicklung. Veranstaltungen zur Vor- und Nachbereitung aktueller internationaler Ereignisse und Entwicklungen (z.B. WSSD, NEPAD, WTO und Weltsozialforum) bieten zivilgesellschaftlichen Akteuren aus ganz Afrika die Möglichkeit einer gezielten Vorbereitung zur Mitwirkung an internationalen Debatten über Strategien nachhaltiger Entwicklung.

ProjektpartnerInnen der Heinrich-Böll-Stiftung im Umweltbereich in Ostafrika sind:

  • Lobbyorganisationen (Forum for Environment)
  • Organisationen, die sich mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen (PANOS)
  • Umweltorganisationen, die die Bevölkerung zu bestimmten Themen sensibilisieren (Agricultural Development Organisation, Candlelight for Health and Education).

Die kenianische NGO „Green Belt Movement“ (GBM) führt mit Unterstützung der Stiftung im Projekt „Society of Greens“  öffentliche Diskussionsforen zu aktuellen Umweltthemen durch mit dem Ziel der Schaffung einer Grünen Bewegung in Kenia.

Wo Umweltzerstörung die Lebensverhältnisse der Menschen verschlechtert und zur Zunahme von Konflikten führt, müssen Betroffene ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln sowie die Chance und den Mut zum Protest haben. Beides fördert die Heinrich-Böll-Stiftung in ihrem Umweltprogramm und leistet damit einen Beitrag nachhaltiger Entwicklung der Region.

Büro Ostafrika / Horn von Afrika, Nairobi, Kenia


Heinrich Böll Foundation
Regional Office East and Horn of Africa
Katrin Seidel
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Nairobi, Kenya

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