Kongress: Demokratie wagen!
Workshops „Orte der Demokratie“
Workshop B4
Samstag, 7. Februar 2009
10.00 – 12.00 Uhr
„Geschlechterdemokratie“ und „Geschlechtergerechtigkeit“ sind zwei Leitbegriffe von Gender-Politik. Dabei liegt in den beiden Schlagworten ein erheblicher normativer Unterschied. Unterliegt die Verhältnisbestimmung zwischen Männern und Frauen einem demokratischen Aushandlungsprozess mit offenem Ergebnis? Oder ist das Verhältnis eine Frage der Gerechtigkeit im Sinne von vorgängigen Ansprüchen und Rechtspositionen. Klar scheint, dass das politische System nach wie vor an einer deutlichen Unterrepräsentanz von Frauen in Ämtern und Funktionen leidet und Geschlechtergerechtigkeit kein nachhaltiges Leitbild politischer Institutionen ist.
Die Grünen haben mit dem Instrument der Quote eine Antwort entwickelt, um politische Partizipation von Frauen zu erhöhen. Und mit der EU-Strategie des Gender Mainstreaming wird seit einigen Jahren versucht Organisationen und deren Politik geschlechtergerechter zu gestalten. Aber reicht das aus um alle gesellschaftlichen Strukturen radikal umzugestalten? Greifen diese Instrumente nicht zu kurz und müssen sich den Vorwurf gefallen lassen die Geschlechterkategorien festzuschreiben und affirmative Politik zu betreiben? Welche weiteren Schritte sind notwendig, um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im politischen Raum weiter zu befördern? Wie kann es gelingen, Frauen im demokratischen Prozess stärker ins Spiel zu bringen und sie über die Spielregeln selbst stärker mitbestimmen zu lassen? Wie können Männer und Frauen in einen kontinuierlichen offenen Dialog eintreten und sich gemeinsam für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft einsetzen? In dem Workshop werden diese Fragen gemeinsam mit ReferentInnen und Teilnehmenden diskutiert und (neue) Perspektiven entwickelt.
Marion Heister – Publizistin, Köln
Ulrike Hauffe – Landesbeauftragte für Frauen, Bremen
Jan Philipp Albrecht – Sprecher LAG Demokratie & Recht, Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen
Moderation:
Henning von Bargen – Gunda-Werner-Institut, Berlin
Thesenpapier als Download (PDF, 4 Seiten, 65 kB)