Bildungskorruption in Russland und der Ukraine im Vergleich
Die Dissertation setzt sich mit einer Korruptionsform auseinander, die gerade im postsowjetischen Raum weit verbreitet ist: Bildungskorruption. Anhand der Beispiele des russischen und ukrainischen Hochschulwesens sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Ursachen für das hohe Aufkommen von Bildungskorruption analysiert und gegenwärtige Korruptionsformen im Hochschulsektor eruiert werden.
Beide Regierungen haben mit standardisierten Einheitsexamen analoge Maßnahmen gegen Korruption im Zusammenhang mit universitären Aufnahmeprüfungen eingeleitet, mit dem Ziel, den Hochschulzugang wieder transparenter und gerechter zu gestalten. Das Dissertationsvorhaben untersucht die Umsetzung der Einheitsexamens-Reformen in beiden Ländern. Anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Struktur und Funktionsweise der neuen Examen sowie ihrer Rezeption. Es wird überprüft, ob die ergriffenen Maßnahmen tatsächlich zu einer Reduktion von Bildungskorruption führen, oder nur eine Verlagerung korrupter Praktiken von den Universitäten an die Schulen stattfindet. Der Vergleich zwischen Russland und der Ukraine wurde gewählt, da hier ein most-similar-case mit unterschiedlichen Reformergebnissen vorliegt: Ersten Untersuchungen zufolge ist die Reform in der Ukraine effektiver und es stellt sich die Frage nach den Gründen dafür. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse soll abschließend ein Maßnahmenkatalog für die Optimierung der Einheitsexamen erarbeitet und diskutiert werden.