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Hybridtheorien über die Bedeutung normativer Sprache

Lesedauer: 2 Minuten

Guido Ehrhardt, Humboldt-Universität Berlin

25. Februar 2013

Eine zentrale Frage in der gegenwärtigen Metaethik betrifft die semantische Bedeutung normativer Sprache. In der Philosophie stehen sich spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts in dieser Frage zwei Lager gegenüber: Deskriptivisten verstehen normative Äußerungen als Tatsachenbehauptungen, Expressivisten analysieren normative Äußerungen als Ausdruck von Vorlieben bzw. Abneigungen. Innerhalb der letzten Jahre zeichnete sich jedoch eine Änderung in der Diskussionslandschaft ab. Verschiedene Theorien versuchen, den Gegensatz von Deskriptivismus und Expressivismus aufzubrechen, indem sie Elemente des Deskriptivismus und Elemente des Expressivismus miteinander kombinieren. Durch diesen Zug sollen die attraktiven Aspekte beider Ansätze verbunden und die negativen vermieden werden.

Anliegen meiner Dissertation (die unter dem Arbeitstitel „Was ist Normativität? Semantische Grundlagen einer neuen Theorie“ steht) ist es, solche sog. Hybridtheorien auf Vor- und Nachteile zu untersuchen, um ihr philosophisches Potential begründet einschätzen zu können. Konkret soll geprüft werden, welche spezifischen Elemente des Deskriptivismus bzw. des Expressivismus hinsichtlich normativer Diskussion, Motivation, Logik und Wahrheit eine Hybridtheorie kombinieren kann, ohne nicht auch die jeweiligen Schwächen von Deskriptivismus bzw. Expressivismus übernehmen zu müssen. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuen Hybridtheorie, welche die Probleme des Deskriptivismus, des Expressivismus sowie die Probleme bisheriger Hybridtheorien überwinden kann.

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