Wir sind jung. Wir sind stark.

Der Spielfilm von Regisseur Burhan Qurbani zeigt das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 aus der Perspektive einer Clique.
Die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen zwischen dem 22. und 26. August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im sogenannten „Sonnenblumenhaus“ in Rostock-Lichtenhagen waren die massivsten rassistisch motivierten Angriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. An den Ausschreitungen beteiligten sich mehrere hundert teilweise rechtsextreme Randalierer und bis zu 3.000 applaudierende Zuschauer, die den Einsatz von Polizei und Feuerwehr behinderten. Nachdem die Aufnahmestelle am Montag, dem 24. August, evakuiert worden war, wurde das angrenzende Wohnheim, in dem sich noch über 100 Vietnamesen und ein Fernsehteam des ZDF aufhielten, mit Molotowcocktails in Brand gesteckt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen zog sich die Polizei zeitweise völlig zurück und die im brennenden Haus Eingeschlossenen waren schutzlos sich selbst überlassen.

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Im Januar 2015 fand die Rostocker Premiere von “Wir sind jung. Wir sind stark.” statt, veranstaltet von der Heinrich-Böll-Stiftung MV mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung MV. Diskutiert wurde die Entstehung des Films, aber auch Kritik am Filmprojekt selbst geäußert.  Fragen zur Perspektive der Jugendlichen in der Region, nach der Verantwortung der Rostocker Bürgerinnen und Bürger wie der Politik und die Frage, was treibt Jugendliche zur Gewalt, waren Thema des Gespräches, an dem neben den Filmschaffenden auch der damalige Rostocker Ausländerbeauftragte Wolfgang Richter teilnahm. Das Gespräch ist im Podcast “FilmGespräche” vollständig dokumentiert.

Wer über den Spielfilm hinaus noch mehr über die Ereignisse von Lichtenhagen 1992 erfahren möchte, dem seien die Video-Interviews mit drei Zeitzeugen (Wolfgang Richter, Mai-Phoung Kollath, Thomas Laum) auf Youtube ans Herz gelegt. Oder auch als kompakte Dokumentation in “Lichtenhagen bewegt” (20 min.)

Informationen zum Film: