Solnet Steinheim: Integration erneuerbarer Energien in ein Niedertemperatur-Wärmenetz

Steckbrief

Das Projekt stellt die Heizung und Warmwasserbereitung im Gebäudebestand auf erneuerbare Energien um. Es nutzt dabei lokal verfügbare Ressourcen und bietet eine Alternative zum Einsatz von individuellen Wärmepumpen in enger städtischer Bebauung.

Solnet Steinheim: Übersicht anschließbare Gebäude im Projektgebiet
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Übersicht anschließbarer Gebäude im Projektgebiet

Was ist Solnet Steinheim?

Wir sind auf dem Weg, in einem Bestandswohngebiet ein besonderes Wärmenetz zu errichten, das durch seine niedrigen Temperaturen (55°C) die auf der Basis von lokalen erneuerbaren Energien gewonnene Wärme besonders effizient einsetzen und dadurch die begrenzten Ressourcen möglichst vielen Teilnehmern zur Verfügung stellen kann.

Wie trägt Solnet Steinheim zur Energiewende bei?

Solnet Steinheim: Projektgebiet und Ausbaustufen
Projektgebiet und Ausbaustufen

Dieses Projekt setzt den zentralen Gedanken der Wärmewende um, Heizung und Warmwasserbereitung im Gebäudebestand auf erneuerbare Energien umzustellen, nutzt dabei die lokal verfügbaren Ressourcen und bietet für eine enge städtische Bebauung eine Alternative zum Einsatz von individuellen Wärmepumpen. Dabei nimmt es auch die Bürger*innen mit in die Verantwortung, durch leichte Anpassungen in Form von z.B. Heizkörpertausch ihre Gebäude für die Niedertemperaturbeheizung fit zu machen und so ihren Beitrag an der Effizienz des Gesamtsystems zu leisten. Es werden in einem ersten Ausbauschritt bis zu 800 Wohneinheiten in Mehrfamilien-, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern erschlossen. Ein Ausbaupotenzial besteht auf die in etwa dreifache Fläche in den folgenden Jahren. Durch eine stadteigene Tochtergesellschaft als Eigentümerin und Betreiberin wird die Prämisse einer möglichst breiten Wirksamkeit vor die Gewinnorientierung gestellt und nicht zuletzt bleibt so auch die Wertschöpfung lokal.

Was macht Solnet Steinheim besonders?

Die Idee zu dem Projekt kommt aus der Potentialanalyse eines Quartierskonzepts und dem Anspruch, dass eine gute nachhaltige Energieversorgung auf der Basis von erneurbaren Energien bestmöglich die lokalen Ressourcen nutzen muss. Auf dieser Grundlage hat sich für das Wohngebiet eine Kombination ergeben von Solarthermie als Überdachung eines vorhandenen Parkplatzes, einer größeren Luft-Wärmepumpe und Hackschnitzelkesseln, die mit dem jährlich anfallenden städtischen Grünschnitt arbeiten. Die zentrale Idee ist die niedrige Vorlauftemperatur von 55°C im Winter und 50°C im Sommer zu erreichen, was zu einer wesentlich höheren Effizenz führt als es herkömmliche Wärmenetz-Vorlauftemperaturen erlauben.

Was kann man von Solnet Steinheim lernen? Was können andere nachmachen?

  • Nicht abwarten – machen.
  • Wärme ist ein Grundbedürfnis, Wärmenetze sind also in engen innerstädtischen Gebieten, ähnlich wie Trinkwassernetze und Stromnetze, Teil der Daseinsvorsorge und liegen sinnvoll in öffentlicher Hand.
  • Durch niedrige Vorlauftemperaturen und bestmögliche Leitungsdämmung kann mit derselben Energiequelle eine deutlich größere Zahl an Gebäuden versorgt werden.
  • Die Notwendigkeit, auch auf der Gebäudeseite einen Beitrag zu leisten, erfordert umfangreiche Beratung, führt aber dazu, dass das Bewusstsein für die eigene Mitverantwortung geweckt wird.
  • Wird die lokale Verfügbarkeit von Wärmequellen konsequent mit berücksichtigt, ist die Skalierbarkeit automatisch gesichert.
  • Wärmenetze können so geplant und betrieben werden, dass Bereiche größerer Wohngebäude und kleinerer, aber dicht gebauter, wie z.B. Reihenhäuser sich wirtschaftlich ausgleichen.

Logo Wärmenetz Steinheim GmbH

Name:
Verbundprojekt: NKI: Multivalente Integration erneuerbarer Energien in expandierendes Niedertemperatur-Wärmenetz
Abkürzung: 
Solnet Steinheim
Trägerorganisation: 
Zukunft - Umwelt - Gesellschaft gGmbH (ZUG)
Ansprechpartner*in:
Florian Kamp
f.kamp@waermenetz-steinheim.de
07144-263 249
Website:
www.waermenetz-steinheim.de
Social-Media-Kanäle: 
Stadt Steinheim/Murr auf „crossiety – der digitale Dorfplatz“