Anne-Klein-Frauenpreis 2025 an Darya Afanasyeva, Irina Alkhovka und Julia Mickiewicz aus Belarus
Berlin, den 10. Dezember 2024
Der Anne-Klein-Frauenpreis geht 2025 an drei belarusische Feministinnen. Die Frauen- und Menschenrechtsverteidigerin Irina Alkhovka, die feministische Bloggerin Darya Afanasyeva und die feministische Aktivistin und Politikerin Julia Mickiewicz – sie alle sind Ziel staatlicher Verfolgung und Repressionen und aktuell gezwungen, ihre Arbeit aus dem europäischen Exil heraus fortzuführen.
Die Juryvorsitzende Dr. Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, begründet die Entscheidung für die drei Preisträgerinnen:
"Ihr feministischer Aktivismus sowie ihre Entschlossenheit und Resilienz gegenüber brutaler staatlicher Verfolgung und Gewalt stehen beispielhaft für die universellen Erfahrungen und Widerstände von Frauen* in autokratischen Regimen."
Aus Sicht der Jury repräsentieren und vereinen Darya Afanasyeva, Irina Alkhovka und Julia Mickiewicz verschiedene Generationen von frauenpolitischem Aktivismus. Sie nutzen digitale Aktions- und Organisationsformen, bauen geschützte Räume für gewaltbetroffene Frauen auf und setzen sich für politische Beteiligung und Mitsprache von Frauen ein. So führen sie das Engagement der Namensgeberin des Preises, Anne Klein, fort und entwickeln neue Formen.
Die drei Belarusinnen stehen für den besonderen Geist des feministischen Engagements der Demokratiebewegung rund um die Präsidentschaftswahlen in Belarus 2020. Nach dem Wahlbetrug Lukaschenkos führten Frauen die Freiheits- und Demokratiedemonstrationen im Sommer 2020 in Belarus an, die fast eine Millionen Bürger*innen (bei neun Millionen Einwohner*innen) mobilisierten. Im Januar 2025 wird das Regime eine neue Präsidentschaftswahl in Belarus inszenieren. Die Jury des Anne-Klein-Frauenpreises will mit der Verleihung ein Zeichen setzen, will Solidarität mit den verfolgten Freiheitskämpfer*innen aus Belarus zeigen und Respekt für die Fortsetzung ihres Kampfes zollen.
Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Heinrich-Böll-Stiftung Frauen, die mutig und hartnäckig für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung eintreten. Er ist mit 10.000 € dotiert. Der Preis wird bei einem Festakt am Abend des 07. März 2025 in Berlin überreicht. Die Jurybegründung, Kurzbiografien, Porträts und Fotos der Preisträgerinnen zum kostenfreien Download finden Sie hier: www.boell.de/annekleinfrauenpreis
Kontakt:
Ulrike Cichon
T 030-285 34-112
E cichon@boell.de