Bildungs-Dossier: Privat statt Staat?

Privatschulen setzen das öffentliche Bildungssystem nicht nur unter Druck, sondern befördern eine Spaltung der Gesellschaft, finden die einen. Private Schulen bereichern das öffentliche Schulwesen mit neuen Konzepten, erhöhen die Angebotsvielfalt und sorgen für Bewegung und frischen Wind im öffentlichen Sektor, meinen die anderen. Wir wollen wissen, wie es um das Verhältnis von öffentlicher und privater Bildung heutzutage bestellt ist.

Ein besonderes Augenmerk kommt der schwarz-grünen Perspektive auf das private Schulwesen zuteil, schließlich existieren mit konfessionell gebundenen Schulen sowie freien und Waldorfschulen sehr unterschiedliche Schulformen in der überaus vielfältigen Privatschul-Landschaft. Kann man angesichts einer so großen Vielfalt überhaupt von „den Privatschulen“ sprechen? Welche Rolle spielt die Politik? Wo bestehen Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede – zwischen den Parteien, aber auch intern? Wie viel „Flucht“ aus dem öffentlichen Bildungssystem ist verträglich?

Informationen, Fakten und erste Antworten auf diese Fragen bieten die Studie „Mythos Chancengleichheit in der Grundschule?“ der Bildungsforscherinnen Caroline Kann und Kerstin Rothe und die Analyse „Private Schulen – Entwicklung und empirische Befunde“ von Prof. Thomas Koinzer und Tanja Mayer.

In einer gemeinsamen Veranstaltung haben zudem die Heinrich-Böll-Stiftung und die Konrad-Adenauer Stiftung am 6. April 2016 Verhältnis privater und öffentlicher Bildung aus der Perspektive der Politik und der schulischen Praxis beleuchtet.

Hier können Sie die Präsentationen der Referent/innern herunterladen:

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Mythos Chancengleichheit in der Grundschule?

Die Expansion von privaten Schulen kann zu ungleichen Bildungschancen für die Schüler und Schülerinnen an öffentlichen und privaten Schulen führen. Es ist Aufgabe des Staates, ein flächendeckendes, allen Kindern zugängliches, voll finanziertes und pädagogisch vielfältiges Grundschulsystem bereitzustellen.