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Kunstprojekt SurVivArt: Kunst für das Recht auf ein "Gutes Leben"

Lesedauer: 4 Minuten
Reistöpfe inspirierten die Künstlerin Sophal Neak zu einer Arbeit über die Geschlechterverhältnisse in Kambodscha. 

5. Januar 2012
Inspiriert von der Initiative Über Lebenskunst der Kulturstiftung des Bundes wurde SurVivArt von der Heinrich-Böll-Stiftung mit Unterstützung ihrer Auslandsbüros entwickelt. „Mit dem Projekt wollen wir einen weltweiten Brückenschlag zwischen Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Kunst und Kultur schaffen“, erklärt Kuratorin Valia Carvalho. „Uns war es wichtig, nicht aus unserem kulturellen Verständnis heraus festzulegen, wie Kunst auszusehen hat. Die Künstlerinnen und Künstler sollten nicht für die westeuropäischen Betrachter produzieren. Auch wollten wir nicht unsere „deutsche“ oder eine „grüne“ Vorstellung von einem nachhaltigen guten Leben exportieren. Wir wollten Projekte, die uns die spezifische Sicht auf Kunst und Nachhaltigkeit aus den jeweiligen Regionen nahe bringen“.

Über die Webseite www.survivart.org konnten die beteiligten Künstlerinnen und Künstler aus Äthiopien, Kambodscha, Burma/Myanmar, Nigeria, Thailand und der Tschechischen Republik ihre eigenen Arbeitsschritte dokumentieren und miteinander in Austausch treten. Wo sie noch nicht existierten, wurden Diskurse über Klimafragen, Nachhaltigkeit oder Gender-Rollen durch die SurVivArt-Projekte angeregt. An vielen Orten brachte das Projekt Künstler und lokale Gemeinschaften erstmals zu einem Gespräch über nachhaltige Praktiken und das alltäglich Leben zusammen. „Von Anfang an war SurVivArt eine anregende, kreative und reflexive Reise – nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für uns“, sagt Valia Carvalho. „Das war bereits bei der Preview des Projekts auf dem Sommerfestival „Über Lebenskunst“ zu spüren, das im August 2011 im Berliner Haus der Kulturen der Welt stattfand“. 

Vom 7. bis 24. Februar 2012 sind die im Rahmen des Projekts entstandenen Werke von Kebreab Demeke, Robel Temesgen, Alafuro Sikoki, Segun Adefila, Adebimpe Adebambo, Oeur Sokuntevy, Neak Sophal, Tith Kanitha, Nino Sarabutra und Phyoe Kyi in den Galerien Mikael Andersen und Meinblau in Berlin-Prenzlauer Berg zu sehen.

Herausgekommen ist ein Mosaik mit unterschiedlichen Perspektiven. Die Kunstwerke erzählen sehr verschiedene Geschichten: von der Suche nach dem „guten Leben“, der Suche nach Balance, Glück und Zufriedenheit, von einem verantwortlichen und zugleich kreativen und spielerischen Umgang mit Ressourcen und neuen Formen des Konsums. Aber auch von der Stärke, die in einer Gemeinschaft liegt, ihrem Überlebenspotential und ihrer Kraft, die Künstler und ihre Kunst zu beflügeln und zu einem guten Leben beizutragen. Bei einem Projekt aus Thailand etwa steht das eigene Konsumverhalten im Mittelpunkt. In Äthiopien schaffen Dorfbewohner aus allgegenwärtigen Plastikkanistern ein lebendes Kunstwerk und Kinder setzen sich mit ihren Zukunftsträumen auseinander. Und in Kambodscha inspirierten Reiskochtöpfe die Künstlerinnen und Künstler, es findet ein Flohmarkt der Erinnerungen statt. 

Die Präsentation von SurVivArt findet parallel zu der Konferenz Radius of Art statt, die den internationalen Dialog zwischen Kultur, Wissenschaft und Politik fördern und einen Ideenaustausch ermöglichen will, der bisher so noch nicht existiert.

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SurVivArt - Kunst für das Recht auf ein „Gutes Leben“

  • Ausstellungsdauer: Dienstag, 7. – Freitag, 24. Februar 2012,
    Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag von 12-18 Uhr, Samstag von 11-16 Uhr
  • Eröffnung: Sonntag, 5. Februar 2012, 18 Uhr
  • Ausstellungsorte: Galerien Mikael Andersen und Meinblau, Pfefferberg, Christinenstraße 18/19, 10119 Berlin
  • Künstler/innen: Kebreab Demeke, Robel Temesgen, Alafuro Sikoki, Segun Adefila, Adebimpe Adebambo, Oeur Sokuntevy, Neak Sophal, Tith Kanitha, Nino Sarabutra, Phyoe Kyi
  • Kuratorin: Valia Carvalho
  • Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Mehr Infos zur Ausstellung und den einzelnen Projekten im Flyer (PDF, 5 Seiten, 372 KB).

Galerie: Eröffnungsveranstaltung in Berlin

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