Wir erinnern… an emanzipatorische Kämpfe. Mit Natalie Bayer & Lara Ledwa.
Antirassistische, feministische, lesbische und queere Bewegungen haben die deutsche Demokratie mitgeprägt und weiterentwickelt. Was passiert, wenn wir den Fokus der Erinnerung von Verbrechen und Gewalt hin zur Selbstermächtigung marginalisierter Gruppen verschieben?
Darüber sprechen wir in der siebten Folge von »Wir erinnern«. Anhand des »Spinnboden Archivs für Lesbengeschichte« und des Projekts »VerSammeln antirassistischer Kämpfe« zeigen wir, wie Sammeln und Archivieren eine zentrale Rolle spielen, um die Erinnerung an politische und soziale Kämpfe zu gestalten.
Das »Spinnboden Archiv« wurde in den 1970er Jahren aus der Frauen- und Lesbenbewegung heraus initiiert und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Das Projekt »VerSammeln« spannt einen Bogen über 80 Jahre Aktivismus. Es dokumentiert die Kämpfe gegen rassistische Diskriminierung in Deutschland seit der Gründung der Bundesrepublik. Beide Orte verstehen sich nicht nur als Archive, sondern auch als Orte der Begegnung und des Austauschs.
In der Diskussion wird deutlich, dass diese Kämpfe ein wesentlicher Teil unserer Demokratiegeschichte sind und oft unsichtbar gemacht werden. Kann kollektives Erinnern zu einer Praxis der Hoffnung und des Empowerments für die Zukunft werden?
Unsere Gäst*innen:
- Natalie Bayer, Leiterin des Museums Friedrichshain-Kreuzberg und Mitinitiatorin des Projektes »VerSammeln«
- Lara Ledwa, Verantwortliche für Veranstaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit beim Spinnbodenarchiv
Die Hosts:
- Clara Frysztacka, Historikerin und Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung
- Łukasz Tomaszewski, Journalist und Podcaster
Die Reihe »Wir erinnern…«:
Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.
Alle Folgen von »Wir erinnern…«: https://www.boell.de/de/podcasts/wir-erinnern Wenn euch dieser Podcast gefällt, helft uns, unsere Reichweite zu erhöhen. Empfehlt uns gerne weiter oder unterstützt uns mit einer Bewertung oder einem Abo auf der Podcast-Plattform eurer Wahl.
Fragen oder Feedback zur Sendung gern an zeitgeschichte[at]boell.de.
Kapitelmarker: (3.39) Lara Ledwa: persönlicher Zugang und Mitbringsel (13:30) Natalie Bayer: persönlicher Zugang und Mitbringsel (21:22) Das Spinnbodenarchiv (26:35) Das Museum Friedrichshain-Kreuzberg und Projekt VerSammeln (35:02) Das Archivieren als Erinnerungpraktik (39:20) Sichtbarkeit der Erinnerung an Emanzipatorische Kämpfe und Visionen
Links:
Friedrichshain-Kreuzberg FHXB Museum
Projekt VerSammlen antirassistischer Kämpfe
Referat Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung
Schwerpunkt »Erinnern heute: Erinnerung im Wandel« der Heinrich-Böll-Stiftung
Bildcredits: CC-BY-SA Isabel Peterhans
Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.