Podcast-Episode

Wir erinnern… an Kolonialismus. Mit Marianne Bechhaus-Gerst & Ibou Diop

Straßennamen, Museen, Denkmäler – über die Spuren des Kolonialismus in den deutschen Städten wird viel und kontrovers diskutiert. Doch die Erinnerung an die Kolonialverbrechen ist in Deutschland noch längst nicht verankert. In der vierten Folge von „Wir erinnern…“ tauchen wir in die Erinnerungsarbeit an den Kolonialismus in Berlin und Köln ein. In beiden Großstädten gibt es historische Orte, die eng mit der Vergangenheit Deutschlands als Kolonialmacht verflochten sind. Es lassen sich aber auch viele Zeichen der Geschichte des kolonialen Wiederstandes finden. Projekte wie Dekoloniale Berlin oder Köln Postkolonial setzten sich für ein Bewusstsein für die koloniale Geschichte Deutschlands ein und fordern, die Perspektive zu verändern: Weg von den Kolonisator*innen, hin zu den Opfern und Gegner*innen des Kolonialismus. Dieser Perspektivwechsel steht im Fokus der Folge, ebenso wie dekoloniale Erinnerungspraktiken und die Herausforderung, Kolonialgeschichte auch jenseits der Metropolen ins Bewusstsein zu rücken. Außerdem diskutieren wir, wie eine langfristige Verankerung der Erinnerung gelingen kann, wie Opferkonkurrenzen vermieden werden und wie stattdessen solidarische Formen des Erinnerns entstehen können.

Unsere Gäst*innen:

  • Ibou Diop, Verantwortlicher des Gesamtstädtischen Erinnerungskonzepts Kolonialismus im Projekt Dekoloniale Berlin, Leiter der Kompetenzstelle Dekolonisierung des Berliner Stadtmuseums und Aktivist.
  • Marianne Bechhaus-Gerst, Professorin für Afrikanistik an der Universität Köln, Aktivistin und Kuratorin zahlreicher Ausstellungen zum Thema deutscher Kolonialgeschichte in Köln.

Die Hosts:

  • Clara Frysztacka, Historikerin und Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung
  • Mandy Schielke, Journalistin und Podcasterin

Die Reihe »Wir erinnern…«:

Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.

Alle Folgen von »Wir erinnern…«: https://www.boell.de/de/podcasts/wir-erinnern Wenn euch dieser Podcast gefällt, helft uns, unsere Reichweite zu erhöhen. Empfehlt uns gerne weiter oder unterstützt uns mit einer Bewertung oder einem Abo auf der Podcast-Plattform eurer Wahl.

Fragen oder Feedback zur Sendung gern an zeitgeschichte[at]boell.de.

Kapitelmarker: (2:15) Persönlicher Zugang und Mitbringsel (10:35) Erinnerungsarbeit in Berlin und Köln (24:23) Involvierte Communities und Bedeutung des Stadtraums (33:09) Straßenumbenennung und Status der Kolonialgeschichte im kollektiven Gedächtnis (44:18) Dialogansätze und Visionen

Links:

Dekoloniale – Erinnerungskultur in der der Stadt (Berlin)

Kompetenzstelle Dekolonisierung – Stadtmuseum Berlin

Köln Postkolonial

Decolonize Cologne

Marianne Bechhaus-Gerst zur kolonialgeschichte in der Provinz

Referat Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung

Schwerpunkt »Erinnern heute: Erinnerung im Wandel« der Heinrich-Böll-Stiftung

Bildcredits: CC-BY-SA Isabel Peterhans

Diese Folge ist ein Teil der Podcastreihe:
Beschreibung

Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.